Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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8. Ueber elektrodynamische Wellen im Luftraume.


sehen zu werden, im hellen Zimmer ist freilich von den zu beschreibenden Erscheinungen auch aus der Nähe so gut wie nichts wahrzunehmen.

     Die Erscheinung, welche uns nach solchen Zurüstungen am auffälligsten entgegentritt, ist die folgende: Wir bringen den Mittelpunkt unseres secundären Kreises in das Einfallsloth, die Ebene desselben in die Schwingungsebene und kehren nun die Funkenstrecke einmal der reflectirenden Wand zu, das andere mal von derselben ab. Im allgemeinen fallen in beiden Lagen die Funken sehr verschieden aus. Stellen wir den Versuch an in etwa 0,8 m Entfernung von der Wand, so sind die Funken weit kräftiger, wenn die Funkenstrecke der Wand zugekehrt ist. Wir können die Länge der Funken so reguliren, dass ein beständiger Funkenstrom übergeht, wenn die Funkenstrecke der Wand zugekehrt ist, und dass durchaus kein Funke übergeht in der entgegengesetzten Lage. Wiederholen wir den Versuch in 3 m Entfernung von der Wand, so finden wir umgekehrt einen beständigen Funkenstrom in der von der Wand abgekehrten, und Funkenlosigkeit in der der Wand zugekehrten Funkenstrecke. Entfernen wir uns weiter bis auf 5,5 m, so hat eine neue Umkehr stattgefunden, der Funken auf der Seite der Wand ist im Vortheil gegenüber dem Funken auf der anderen Seite. Endlich in 8 m Entfernung von der Wand finden wir, dass sich ein abermaliger Wechsel vollzogen hat, der Funke ist stärker auf der von der Wand abgekehrten Seite, doch ist der Unterschied nicht mehr so bedeutend. Auch findet eine weitere Umkehr nicht statt, die überwiegende Stärke der directen Wirkung und die in der Nähe der primären Schwingung stattfindenden complicirten Kräfte verhindern dies. Unsere Figur, in welcher der Maassstab die Entfernungen von der Wand angiebt, stellt in I, II, III, IV den secundären Kreis in denjenigen Lagen dar, in welchen die Entwickelung der Funken die stärkere war. Der alternirende Charakter der Zustände des Raumes tritt deutlich hervor.

     In den Entfernungen, welche zwischen den erwähnten liegen, werden die beiden in Betracht kommenden Funken gleich gross, und auch in unmittelbarer Nachbarschaft der Wand nimmt der Unterschied der Funken wieder ab. Wir können also diese Punkte, nämlich die Punkte A, B, C, D der Figur in gewissem Sinne als Knotenpunkte bezeichnen. Doch dürfen wir nicht etwa