Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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7. Ueber die Ausbreitung elektrodynamischer Wirkungen.


änderten.[1] Allein wir bemerken erstens, dass dies doch nicht genau zutrifft. So müsste sich in der ersten Zeile das Zeichen o wiederholen in den Entfernungen 1 m, 3,8 m, 6,6 m, während es sich offenbar seltener wiederholt. Zweitens bemerken wir, dass die Verschiebung der Phase schneller erfolgt in der Nähe des Ursprungs, als in der Entfernung von demselben. Alle Zeilen zeigen dies übereinstimmend. Eine Veränderlichkeit der Fortpflanzungsgeschwindigkeit ist nicht wahrscheinlich. Wir schieben vielmehr mit gutem Grunde diese Erscheinung auf den Umstand, dass wir die Gesammtkraft benutzen, welche sich in elektrostatische und elektrodynamische Kraft trennen lässt. Schon die Theorie hat wahrscheinlich gemacht, dass erstere, welche in der Nähe der primären Schwingung überwiegt, sich schneller ausbreitet als letztere, welche in der Entfernung fast allein zur Geltung kommt. Um zunächst das Thatsächliche der Erscheinungen in grösserer Entfernung festzustellen, habe ich wenigstens für drei Werthe der Länge m n die Versuche bis auf 12 m Entfernung ausgedehnt, was freilich nicht ohne einige Anstrengung möglich war. Hier sind die Resultate.

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
100 + o o o o + + + + + o
250 o o + + o o o o
400 o + + o o o o o

     Dürfen wir annehmen, dass in den grösseren Entfernungen nur die Inductionswirkung thätig ist, so werden wir aus diesen Beobachtungen schliessen, dass die Interferenz dieser mit den Drahtwellen nur nach je 7 m etwa ihr Zeichen wechselt.

     Um nun aber die Inductionskraft auch in der Nähe der primären Schwingung, wo die Erscheinungen deutlicher sind, zu untersuchen, benutzte ich die Interferenzen, welche in der dritten Hauptlage auftreten, während die Funkenstrecke um 90° aus der Grundlinie herausgedreht ist. Der Sinn der Interferenz im Nullpunkt ist bereits oben erwähnt, dieser Sinn soll durch das


  1. [Siehe Anmerkung 17 am Schluss des Buches].