Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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7. Ueber die Ausbreitung elektrodynamischer Wirkungen.


Seite von C nähern. Wir beobachten das Folgende: Leiten wir die Wellen an derjenigen Seite vorbei, an welcher sich die Platte P befindet, so heben die Wellen die vorherbestandenen Funken auf. Führen wir die Wellen an der entgegengesetzten Seite vorbei, so verstärken sie die schon vorhandenen Funken, und zwar beides stets, welches auch die Lage der Funkenstrecke im Kreise ist. Wir sahen, dass in dem Augenblicke, in welchem die Platte A im Zustand stärkster positiver Ladung ist, und in welchem also die primäre Strömung von A wegzufliessen beginnt, die Strömung im ersten Knotenpunkt des geradlinigen Drahtes anfängt, vom Ursprung desselben abzufliessen. Beide Strömungen umkreisen also C in gleichem Sinne, wenn der geradlinige Draht auf der von A abgewendeten Seite von C liegt, im entgegengesetzten Falle umkreisen sie C in verschiedenem Sinne, und ihre Wirkungen zerstören einander. Dass die Lage der Funkenstrecke gleichgültig ist, beweist unsere Annahme, dass die Richtung der Schwingung hier durch die elektrodynamische Kraft bestimmt ist. Auch die letztbeschriebenen Interferenzen kehren ihren Sinn um, wenn zwischen den Punkten m und n anstatt 100 cm Draht 400 cm Draht eingeschaltet werden.

     Auch in solchen Lagen, in welchen der Mittelpunkt des secundären Kreises ausserhalb der Grundlinie sich befindet, habe ich Interferenzen hergestellt, doch sind dieselben für unseren gegenwärtigen Zweck nur insofern von Bedeutung, als sie durchaus Bestätigung der zu Grunde liegenden Anschauungen ergaben.


Interferenzen in verschiedenen Entfernungen.

     In gleicher Weise, wie im Nullpunkt, können wir auch in grösseren Entfernungen Interferenzen hervorrufen. Damit dieselben deutlich seien, haben wir dafür zu sorgen, dass die Wirkung der Drahtwellen jeweils von ähnlicher Grösse sei, wie die directe Wirkung, was wir durch Vergrösserung des Abstandes zwischen P und A bewirken können. Die Richtigkeit der folgenden Betrachtung liegt nun auf der Hand: Pflanzt sich die Wirkung durch den Luftraum mit unendlicher Geschwindigkeit fort, so muss sie mit den Drahtwellen nach je einer halben Wellenlänge der letzteren, also nach je 2,8 m in entgegengesetztem Sinne interferiren. Pflanzt sich die Wirkung durch die Luft mit