Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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6. Ueber Inductionserscheinungen, hervorgerufen durch die elektrischen Vorgänge in Isolatoren.
(Sitzungsber. d. Berl. Akadem. v. 10. Nov. 1887. Wiedemanns Ann. 34, p. 273.)




     Dass die elektrischen Vorgänge in den Isolatoren neben den sicher nachgewiesenen elektrostatischen Wirkungen auch die entsprechenden elektrodynamischen Wirkungen mit sich führen, ist eine der Grundannahmen gerade der aussichtsvollsten elektrischen Theorien. Jene Annahme ist auch längst durch die Gesammtheit der elektrischen Erscheinungen in hohem Grade wahrscheinlich geworden; als das sichere Ergebniss irgend welcher directen Beobachtungen aber kann sie bislang kaum bezeichnet werden. Einen Beitrag zur Ausfüllung dieser misslichen Lücke hoffe ich in Folgendem zu bieten, indem ich eine Reihe von Versuchen beschreibe, welche sich mit geringen Mitteln wiederholen lassen, welche sicher gelingen, und in welchen sich eine von Isolatoren ausgehende Inductionswirkung offenbart. Eine magnetische Wirkung, welche von den Vorgängen in einem Isolator herrührt, hat sich bereits in einem Versuche des Herrn Röntgen[1] gezeigt, vorausgesetzt, dass die endgültige Mittheilung über jenen Versuch die demselben zunächst gegebene Deutung bestätigt.

     Zum Nachweis der Inductionswirkung dienten mir die äusserst schnellen elektrischen Schwingungen, welche in ungeschlossenen


  1. W. C. Röntgen, Sitzungsber. d. Berl. Acad. 1885. p. 195, vgl. auch die neuere Arbeit, Sitzungber. der Berl. Acad. 1888. p. 23.