Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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4. Einfluss des ultravioletten Lichtes auf die elektrische Entladung.


zwischen den Spitzen eines allgemeinen Ausladers (d). Den Funken B gab ein kleineres, ursprünglich wohl für medicinische Zwecke bestimmtes Inductorium
Fig. 18.
(e) von relativ grosser Stromstärke, aber nur ½–1 cm maximaler Schlagweite. Da es hier in den Kreis des grossen Inductoriums eingeschaltet war, so kam sein Condensator nicht in Wirksamkeit, und es gab daher nur Funken von 1–2 mm Länge. Benutzt wurden Funken von etwa 1 mm Länge zwischen den vernickelten Kugeln eines Riess’sehen Funkenmikrometers (f) oder zwischen Messingkugeln von 5 bis 10 mm Durchmesser. Werden nun bei so beschaffenen Apparaten die beiden Funkenstrecken parallel in nicht zu grossem Abstand aufgestellt, der Interruptor in Thätigkeit gesetzt und das Funkenmikrometer so weit auseinander gezogen, dass die Funken in ihm eben noch regelmässig übergehen, so erlöschen diese Funken sofort und vollständig, wenn man eine Platte (p) von Metall, Glas etc. zwischen die beiden Funkenstrecken in d und f einsenkt; sie treten sofort wieder auf, wenn die Platte entfernt wird.

     3. Die Deutlichkeit der Erscheinung nimmt zu, je mehr der Funke B dem Funken A genähert wird. Die Entfernung der beiden Funken, an welchen ich die Erscheinung zuerst bemerkte, betrug 1½ m, und es kann also in dieser Entfernung die Wirkung noch recht merklich sein. Andeutungsweise habe ich sie bis zu einer Entfernung von 3 m zwischen den Funken wahrnehmen können. Indessen äussert sich die Erscheinung in solchen Entfernungen nur noch eben durch eine grössere und geringere Regelmässigkeit des Funkenstromes B; in Entfernungen unterhalb eines Meters kann ihre Stärke gemessen werden durch den Unterschied der maximalen Funkenlänge vor und nach Einschaltung der Platte. Um eine Vorstellung von der Grösse der Wirkung zu geben, theile ich die folgenden, naturgemäss