Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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3. Aus der Abhandlung Herrn W. von Bezold’s: „Untersuchungen über die elektrische Entladung. Vorläufige Mittheilung.“
(Poggendorf’s Annalen 140, p. 541. Berichte der Bayrischen Akad. d. Wissensch. 1870.)




     Da wir denjenigen Theil der v. Bezold’schen Arbeiten, welcher uns hier allein angeht, aus dem Zusammenhang herausreissen müssen, so sei es gestattet, denselben durch wenige Worte einzuleiten.

     Die Untersuchung v. Bezold’s knüpft an die Beobachtung der Lichtenbergischen Staubfiguren an. Herr von Bezold hatte bemerkt, dass unter gewissen Verhältnissen der Charakter der positiven und der negativen Figuren abgeändert und einander genähert erscheint, so sehr, dass z. B. die negativen Figuren auf den ersten Anblick für positive gehalten werden könnten. Die erste Abweichung vom normalen Charakter tritt stets in der Weise ein, dass im Mittelpunkte der negativen Figur eine kleine positive Figur, im Mittelpunkt der positiven eine kleine negative Figur erscheint. Es hatte sich ergeben, dass die complicirteren Figuren ihre Entstehung stets einem Funken verdankten, welcher einer alternirenden Entladung entsprach, während die einfachen Figuren durch einfache Entladungen hervorgebracht werden. In jeder zusammengesetzten Figur hat sich eine alternirende Entladung gewissermaassen selbst registrirt; aus dem Anblick der Figur kann der alternirende Charakter der Entladung und der Sinn ihres ersten Ausschlages sogleich erkannt werden. Wir können also die Lichtenbergischen Figuren zur Untersuchung der Entladung verwenden.

     Von Bezold erzeugte die Lichtenbergischen Figuren in