Elektrische Kraft Hertz:055
Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft | ||
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als für die oscillirende Flaschenentladung;[1] wir dürfen daher überzeugt sein, dass sie auch in ihrer Anwendung auf die vorliegenden Erscheinungen wenigstens der Ordnung nach richtige Resultate ergeben wird.
Als das wichtigste Element erscheint zunächst die Schwingungsdauer. Als ein Beispiel, welches der Rechnung zugänglich ist, bestimmen wir die (einfache oder halbe) Schwingungsdauer , welche dem von uns zu den Resonanzversuchen benutzten primären Leiter eigenthümlich war. Mit sei bezeichnet der Selbstinductionscoëfficient dieses Leiters in magnetischem Maass, in Centimetern gemessen; mit die Capacität eines Endes desselben, in elektrostatischem Maass, also ebenfalls in Centimetern gemessen; endlich mit die Geschwindigkeit des Lichtes in Centimetern/Secunde. Es ist alsdann, wenn der Widerstand als klein vorausgesetzt ist, . In unserem Versuche bestand die Capacität der Leitungsenden zum grössten Theil in derjenigen der daselbst angebrachten Kugeln, wir werden keinen wesentlichen Fehler begehen, wenn wir für den Radius dieser Kugeln oder setzen.[2] Was das Selbstpotential anlangt, so war es dasjenige eines geraden Drahtes, dessen Durchmesser und dessen Länge für den Fall der Resonanz war. Nach der Neumann’schen Formel berechnet, wird für einen solchen Draht und hiernach für unseren Versuch
Allerdings steht es bekanntlich durchaus nicht fest, ob für ungeschlossene Ströme die Neumann’sche Formel dürfe angewandt werden; vielmehr schliesst die allgemeinste, mit den bisherigen Erfahrungen verträgliche Formel, wie sie durch v. Helmholtz[3] aufgestellt ist, noch eine unbekannte Constante ein. Nach der allgemeinen Formel berechnet, wird für einen geradlinigen cylindrischen Draht von der Länge und dem Durchmesser . Setzen wir darin so kommen wir zum Neumann’schen Werthe,