Textdaten
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Titel: Eisenbahnwohnhäuser
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aus: Die Gartenlaube, Heft 2, S. 36 d
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[36 d] Eisenbahnwohnhäuser. Wer hat nicht schon mit Wohlgefallen so manches der am Bahndamm entlang aufgestellten sauberen Häuschen betrachtet? Hier hausen in ihren Dienstwohnungen die Leute, welche im Bahnbetriebe und bei der Bahnunterhaltung beschäftigt sind: die Bahnmeister, Rangiermeister, Weichensteller, Bahnwärter, Rottenarbeiter, deren Dienst das Wohnen in möglichster Nähe des Schauplatzes ihrer Thätigkeit erheischt.

Im Deutschen Reiche giebt es nahezu 24000 solcher Häuser, von denen je eins bei den deutschen Staatsbahnen auf 1,7 km, bei den Privatbahnen auf 2,5 km Betriebslänge entfällt. Beiden einzelnen Verwaltungen scheint der Bedarf freilich sehr verschieden, je nach den Grundsätzen, welche beim Bau maßgebend waren. Während die Verhältniszahl der Staatsbahnen bei der Oldenburgischen Bahn nicht ganz 1, bei der Main-Neckarbahn 1,2 beträgt, steigt sie im Bezirk Erfurt auf 5, im Bezirk Halle auf 4,5, im Bezirk Magdeburg auf 4. Von den Privatbahnen hat die bayrische Ludwigsbahn (Nürnberg-Fürth) die günstigste Zahl: 9 Wohnhäuser auf 6 km Betriebslänge. Bei einigen Privatbahnen steigt die Verhältniszahl außergewöhnlich hoch, bis zu 27; andere dagegen haben für Bahnbedienstete gar keine Wohnhäuser zwischen den Stationen.