Einladung zur Versammlung am 24. Mai 1889 im Schützenhofe zu Bochum

Textdaten
Autor: Weber, Bunte, Diekmann, Brodam
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Titel: [Einladung zur Versammlung am 24. Mai 1889 im Schützenhofe zu Bochum]
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Erscheinungsdatum: 1889
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Erscheinungsort: vermutlich Bochum
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Quelle: Commons
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siehe auch: Beschluß der Deligirten der Bergleute von Rheinland und Westfalen am 24. Mai im Schützenhofe zu Bochum
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[Text]

Kameraden!

Gegen alles Erwarten erklärt sich eine größere Anzahl von Zechen an die Beschlüsse des Vorstandes des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund nicht gebunden. Viele unserer Kameraden haben daher die Arbeit noch nicht aufnehmen können. Mehrere Zechenverwaltungen haben sogar die Delegirten der Belegschaften gemaßregelt und die Zugeständniße verlangenden Bergleute theils sofort gekündigt, theils mit Kündigung bedroht. Von mancherlei Rohheitsausbrüchen, welche sich verschiedene Beamte gegenüber den wieder anfahrenden Bergleuten herausnahmen, wollen wir hier nicht weiter reden, obgleich dieselben sehr bedauerlich und nicht geeignet sind, das gute Einvernehmen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern wiederherzustellen.

Unter diesen Umständen tritt die Frage an uns heran, was wir thun sollen, um die allgemeine Annahme des am vorigen Sonntage geschlossenen Pactes zu erzwingen. Wir dürfen unsere Kameraden nicht im Stiche lassen, denn ihre Sache ist unsere Sache, und wenn man ihnen die gemachten Zugeständnisse ungestraft vorenthalten darf, so wird man alsbald auch uns das wieder nehmen, was man uns nur widerwillig gewährt hat.

Wir laden daher die Delegirten der sämmtlichen Belegschaften ohne Rücksicht darauf, ob dieselben angefahren sind oder nicht, auf

Freitag, 24. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr
zu einer
Versammlung
ein, welche zu
Bochum im großen Saale des Schützenhofes

stattfinden soll. Wenn sich der Widerstand der wortbrüchigen Zechenverwaltungen nicht anders brechen läßt, so werden wir wohl oder übel dazu übergehen müssen, die Arbeit insgesammt wieder einzustellen, denn nur die Einigkeit macht uns stark, nur zielbewußtes, gemeinsames Vorgehen kann unserer guten Sache zum Siege verhelfen.

Ohne jeden Hintergedanken haben wir Euch, der zum Frieden mahnenden Worte unseres Kaisers eingedenk, aufgefordert, die Arbeit wieder aufzunehmen, sobald durch die Beschlüsse der Arbeitgeber der Weg friedlicher Verständigung betreten zu sein schien. Wir konnten nicht voraussehen, daß man uns gegenüber wortbrüchig zu werden gedachte und lehnen die Verantwortung für alle Folgen, die aus dem erbärmlichen Vorgehen so mancher Zechenverwaltungen entstehen könnten, feierlich ab.

Glück auf, Kameraden!
Einer für Alle und Alle für Einen!
Das Streik-Comitee:

Weber-Bochum. Bunte-Dortmund. Diekmann-Ueckendorf. Brodam-Gelsenkirchen.

Anmerkungen (Wikisource)

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