Textdaten
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Titel: Eine neue Aktiengesellschaft
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aus: Die Gartenlaube, Heft 44, S. 604
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[604] Eine neue Aktiengesellschaft. Die Spielbanken von Wiesbaden und Ems, welche am 27. d. M. geschlossen wurden, gingen mit diesem Tage aus den Händen der bisherigen Pächter Simons und Chabert in diejenigen einer Aktiengesellschaft über, an deren Spitze die in Berlin und Karlsruhe ansässigen Herren von Haber stehen. Die gegenwärtigen Pächter erhalten eine Abstandssumme von 1,200,000 Gulden, während der Staat von der beregten Gesellschaft außer dem Jahrespacht im Betrage von 105,000 Gulden eine Viertelmillion Gulden, wie man sagt, zur freien Disposition empfängt. Außerdem zahlt die Gesellschaft der hiesigen Theaterverwaltung eine jährliche Beisteuer von 10,000 Gulden und endlich für Musik circa 50,000 Gulden. Trotz der immensen Höhe dieser Ausgaben ist es jedoch den Bemühungen des Herrn von Haber nicht gelungen, von der Regierung die Ermächtigung zur Einführung des Winterspiels zu erzielen, und die einzige Vergünstigung, welche ihnen in Berücksichtigung des erhöhten Pachtgeldes gewährt worden, besteht darin, daß die hiesigen Spielsäle statt am 1. Mai, schon am 1. April eröffnet werden können. Der Vertrag erlischt übrigens mit dem Jahre 1872. – Zur Schande Deutschlands, wo sich eine solche Aktiengesellschaft bilden konnte, sei gefragt, wie viel sie verdienen, d. h. wie viel sie durch das nichtswürdige Mittel des Spiels ihren Mitbürgern ablocken muß, am bestehen zu können und auch gute Dividende zu zahlen?