Textdaten
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Autor: Dr. –dt.
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Titel: Eine Kupferpflanze
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 25, S. 804
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[804] Eine Kupferpflanze. Es ist Thatsache, daß mit dem Wechsel in der Bodenzusammensetzung auch ein solcher der auf diesem Boden wachsenden Pflanzenarten Hand in Hand geht. Im Gebiete des mittleren Deutschlands z. B. zeigt die Flora ganz bestimmte Züge, je nachdem sie sich etwa auf Muschelkalk oder Buntsandstein befindet, im Sande der Lüneburger Heide wachsen andere Pflanzen als im Vorlande des Harzes. Manche Pflanzen kommen auf bestimmten Bodenarten überhaupt nicht oder doch nur sehr schlecht fort; so wächst z. B. die Edle Kastanie niemals auf Kalkstein, mit Ausnahme gewisser Stellen in Oesterreich.

Häufig begegnet man Männern der Praxis, wie Forstleuten, Landwirten und Geologen, die nach den Pflanzenarten, die sie finden, in vielen Fällen zutreffend die Zusammensetzung des Bodens beurteilen, ohne daß sie weitere Untersuchungen anzustellen brauchen.

In „Gardeners Chronicle“ wird nun eine Pflanze aus Queensland beschrieben, Polycarpaea spirostylis, aus der Familie der Caryophyllaceen, der z. B. auch unsere Nelke und weiter die bekannte Kornrade angehören, die dort nur auf kupferhaltigem Boden wachsen soll. Analysen der Pflanzen zeigten, daß die Aschen stets eine bestimmte Menge Kupfer enthielten, was um so auffälliger ist, als Kupfersalze sonst auf die Pflanze giftig einwirken, wenn sie durch die Wurzeln – und eine andere Möglichkeit liegt doch hier nicht vor – aufgenommen werden. Die dortigen Bergleute machen sich die Art dieses Vorkommens zu nutze, indem sie nach Kupfer und seinen Verbindungen nur dort suchen, wo die Pflanze häufiger vorkommt.

Etwas Aehnliches bietet übrigens unser europäisches Galmeiveilchen, das nur auf galmeihaltigem Boden, namentlich den Halden alter Bergwerke, in denen Galmei zum Zweck der Zinkgewinnung einst gefördert wurde, vorkommt, ohne daß es freilich Zink in seinem Gewebe aufspeicherte. Dr. – dt.