Ein kämpfendes Bild
[706] Ein kämpfendes Bild. Diese Bezeichnung verdient Kaulbach’s „Zeitalter der Reformation“, jene Perle der Wandmalerei im Neuen Museum in Berlin, welche die größten Geister einer aufwärtsstrebenden Zeit in einem Tempelraum vereinigt. Dieses Gemälde ist offenbar ein mächtiger Mitkämpfer gegen alles Dunkelmännertreiben, und von diesem Standpunkt betrachteten wir es, als wir unseren Lesern den großen Stahlstich empfahlen, durch welchen die Verlagshandlung von Alexander Duncker in Berlin die berühmte Composition des kühnen Meisters aus dem Museum in die Familienräume der Kunstfreunde überzuführen suchte. Jetzt, wo das ultramontane Mittelalter mit Sturm in unsere Gegenwart hereinzubrechen droht, geht auch A. Duncker einen Schritt weiter, indem er in einem trefflichen Kupferstich eine Thalerausgabe von Kaulbach’s kämpfendem Bild in die Welt schickt, damit diese auf die Wand geschriebene Weltgeschichte in immer weiterem Kreise vor die Augen des Volks trete. Möge die Wirkung dem ausgezeichneten Mittel entsprechen!