Ein See im Gouvernement Kaluga

Textdaten
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Titel: Ein See im Gouvernement Kaluga
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aus: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 176
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1853
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Ein merkwürdiger See in der Nähe von Moskau
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[176] Ein See im Gouvernement Kaluga. In der Provinz Kaluga, südöstlich von Moskau, befindet sich ein eigenthümlicher See, der in seiner Form einen Ellbogen beschreibt, nicht ganz eine halbe Stunde lang ist und die Richtung von Süden nach Norden hat. Das Eigenthümliche desselben besteht darin, daß die an seinen Ufern wachsenden Pflanzen und Gräser durch ein fortwährendes Vordringen das Wasser überwuchern. Zur Grundlage hat diese auf dem Wasser schwimmende Pflanzenwelt einiges Erdreich, das in den untereinander verschlungenen Wurzeln und Fasern zurückgehalten wird. Die unaufhörlich fortwuchernde Vegetation hat schon ziemliche Fortschritte gemacht, und macht darin jedes Jahr noch mehr, so daß mit der Zeit die ganze Fläche des Sees bedeckt sein, und dieser dann zu einer Art unsichtbaren Wasserbehälter umgewandelt sein wird. Auf der den See so allmälig überwachsenden Decke kann man gehen ohne Gefahr einzusinken, doch fühlt man bei jedem Schritt, daß dem Boden die gehörige Festigkeit fehlt. Tritt man fest mit dem Fuße auf, so dringt sofort das Wasser hervor und vertheilt sich über das Gras. Der See selbst ist ungewöhnlich tief, und halten sich in ihm eine Menge Fische auf, welche den umwohnenden Bauern zur Nahrung dienen. Der Fischfang wird jedes Mal im Winter vorgenommen, wenn die Mitte des Sees von einer soliden Eisdecke überzogen ist, und wo dann das Eis an verschiedenen Stellen, durch welche man die Netze in das Wasser hinunterläßt, aufgehackt wird.