Dv́ voglin waren in mangen ſoꝛgen
[375r]
Dv́ voglin waren in mangen ſoꝛgen·
noch aldaher den wint̾ kalt·
ſi ſmuchten ſich die kuͤlen moꝛgen·
in ſnewe ſtůnt ſo gar der walt·
nu wellent ſi ſich zweien·
ſi hant erſehen die lichten zit·
die blůmen lachent gegen dem meijen·
d̾ manigem h̾zen froͤde git·
Man hoͤꝛet ſuͤſſeklichē doͤne·
ſw̾ ſich des moꝛgens wil irgan·
vn̄ ſicht die liebē heide ſchone·
in wunneklich̾ varwe ſtan·
ſwas ich vil ſender ſchowe·
der blůmen vn̄ der roſen rot·
doch můs ich ſoꝛgen want min frowe·
mich tůt an minen froͤiden tot·
ICh ſúfte ſere vn̄ mīnenkliche·
vn̄ wandelt ſich min ſtetú uar·
ſwenne ich ſi ſich ſo wūnenriche·
vn̄ ſi min nimt ſo kleinen war
vn̄ mecht vō leide erſterben·
ieman ich w̾e nv lange tot·
in mochte ir helfe nie erw̾bē·
dauō leb ich in grôſſer not·
Sol ich die gůten lāge miden·
ſwie doch nieman vō leide erſtarb·
ich můs den tot nach ir erliden·
wan ich nie heil an ir irwarb·
wil ſi min nicht ern·
noch lieblich hohgemuͤte geben·
vn̄ ǒch ir froͤmden gar v̾kern·
ſo můs vnlenge ſin min leben·
Doch hab ich ſi mir ſelb erwellet
vnd [375v] wil genaden gern vō ir·
ſwie mich dú reine in iam̾ vellet·
doch ſtet nach ir· mins h̾zen gir·
nun[WS 1] wil ǒch niemer keren·
vō ir die beſten trúwe min·
ſol ich v̾derben nach der heren·
ſi můs in hohen ſchuldē ſin·
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: non.