Burg be=moos=te Trüm=mer grüßt, dort, wo die blau=en Trau=
ben saf=tig schwellen, und fri=scher Most des Winzers Müh ver=
süßt, dort möcht ich sein, dort möcht ich sein, bei dir, du Va=ter
Rhein, an dei=nen U=fern möcht ich sein!
2. Ach könnt ich dort in leichter Gondel schaukeln, ach hört ich
dort ein mildes Winzerlied, dann würden schönre Bilder mich um=
gaukeln, als sie der Elster flaches Ufer sieht. |: Dort möcht ich sein, :|
wo deine Welle rauscht, wo’s Echo unterm Felsen lauscht.
3. Dort, wo der grauen Vorzeit schöne Lügen sich freundlich drängen
um die Phantasie, dort ist, denn meine Sehnsucht kann nicht trügen,
dort ist das Land der schönen Poesie. Dort möcht ich sein, bei dir,
du Vater Rhein, wo Sagen sich an Sagen reihn.
4. Wo Burg und Klöster sich aus Nebel heben und jedes bringt
die alten Wunder mit; den kräftgen Ritter seh ich wieder leben, er
sucht das Schwert, womit er oftmals stritt. Dort möcht ich sein, wo
Burgen auf den Höhn wie alte Leichensteine stehn.
5. Ja, dorthin will ich meinen Schritt beflügeln, wohin mich jetzt
nur meine Sehnsucht träumt, will freudig eilen zu den Rebenhügeln,
wo die Begeistrung aus Pokalen schäumt. Bald bin ich dort, und du,
mein Vater Rhein, stimm froh in meine Wünsche ein!
G. Schmitt von Trier. 1842.