Allgemeines Deutsches Kommersbuch:259

(Weitergeleitet von Dulce cum sodalibus)

[516]           574.     Trifolium.     (IV. 181.)

Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 516, 517
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     Gemäßigte Bewegung. F. F. Flemming.

     1. Dul-ce cum so-da-li-bus sa-pit vi-num bo-num.
Os-cu-la-ri vir-gi-nes, dul-ci-us est do-num;
do-num est dul-cis-si-mum ly-ra ceu Ma-ro-num
si his tri-bus gau-de-am, sper-no re-gis thro-num.


     2. In me Bacchus excitat Veneris amorem; Venus mox poëti-
cum Phoebi dat furorem; immortalem Phoebus dux comparat hono-
rem; vae mihi, si tribus his infidelis forem!


     3. Sed tyrannus jubeat. „Vinum dato!“ Darem. „Non amato
virgines!“ Aegre non amarem. „Frange lyram, abjice!“ Pertinax
negarem! „Lyram da, seu morere!“ Cantans exspirarem!


          575.     Trunklied eines alten Zechers.

     Singw.: In allen guten Stunden ec. oder Das war der Zwerg Perkeo ec.

     1. Hebt einer wo zu singen bei lustgen Brüdern an, dann soll
sein Lied erklingen, will er halbwegs bestan: In jeder Hand ein Hum=
pen und rittlings auf dem Faß, im Ring herum die Lumpengesellen
fröhlich baß.

[517]

     2. Von mir soll niemand sagen, daß ich ein Stockfisch sei,in
meinen alten Tagen erklär ich frank und frei: Dem Bacchus und
Gambrinus war ich von jeher hold, je nach ± von Silber oder Gold.

     3. Auch fehlte nie das Dritte von Wein, Weib und Gesang, nur
bei des Trio Mitte mankiert es noch bislang; wollt ich in Trauer
sinken, fallt mir a tempo bei: So halt ich mir beim trinken die beyden
Arme frei.

     4. Zu mehrerem Genusse han ich dies Lied erdacht, von meinem
Pagasusse steig ich anizo sacht, zuvor jedoch wie billich, trotz meiner
Kehle rauh, im Chor mitsingen will ich zur Ehr der schönsten Frau:

     5. Laßt uns die Humpen leeren zu ehren, ja zu ehren die aller=,
die aller=, die allerschönste Frau!

Georg Jäger. 1877.


          576.     Schmollis.

     Schnell.

     1. Herr Bru=der zur Rech=ten, Herr Schwager zur Lin=ken, wir
wollen ein=an=der ein Schmollis zu=trin=ken, ein Schmollis zu=
trin=ken! Auf das Wohlsein der Al=lerschönsten, di da le=bet auf
Er=den, von der ich einst wün=sche, ge=lie=bet zu wer=den, ge=
lie=bet zu wer=den! Und will sie mich nicht haben, so mag sie's nur