Textdaten
Autor: unbekannt
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Titel: Sancten
Untertitel:
aus: Ducatus Clivensis – Abriß und Beschreibung der weitberümbter Hauptstätte des Fürstenthumbs Cleve
Herausgeber: Werner Kock
Auflage:
Entstehungsdatum: 1666
Erscheinungsdatum: 1968
Verlag:
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Erscheinungsort: Duisburg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Friedrich Gorissen: Florilegium Xantense. ISBN 3792708086 S. 58-59
Kurzbeschreibung: Beschreibung der Stadt Xanten
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Sancten. 5. DJe Statt Sancten vnweit vom rhein vnd Variberg / heut Fürstenberg / trägt den Namen von den Sanctis Martyribus, das ist / heyligen Martyreren / als Divo Victore vnd seinen Mittgefehrten / welche auß Befehl Keysers Maximiani: da sie den Abgötzen nicht wolten opfferen sondern bestendig beym Christlichen glauben verharreten / mit dem schwerd sind hingerichtet / deren Cörper in beygelegene Sümpffe verworffen vnd vnbegraben blieben biß hernacher Käysers Constantini Magni Mutter die Käyserin Helena die Gebeine auffheben vnnd zur Basilicam erstlich gestifftet / vnd solche darumb Ad Sanctos Martyres hiesse / in cryptes ehrerbietig hinlägen lassen. Die Römer haben vnter dem Käyser Iulio hie einen Lägerplatz genommen. besonders auff gemeldten Berg / vnd haben daselbst vber dem Rhein einen Brucken gehabt / vmb die Sycambros vnnd andere Teutschen darüber zu bespringen / welches da es den Römeren / besonders von Lollio vbel bekam / hat Käyser Augustus alda eine Vestung gebawt / Vetera Castra, genent / vmb der alten Soldaten willen so er daselbst in Besatzung gelegt. Geschahe vor Christi Geburt vmbs sechszehende jahr. Diese Vetera sind von den Batavis vnter Claudio Civile [59] eingenommen / zur zeit als Käyser Vespasianus Judaeam bezwung. Als er aber wider gen Rom kommen / hat er auch diesen Ort von den Batavis vnd andern Teutschen gerettet. Vnnd damit der Rheinstrom von jhnen sicher were / hat Käyser Trajanus bey Vetera am Ort / da itzo Sancten stehet / eine Coloniam, so von jhm Trajana genent / deducirt: Daher heisset man noch corrupte die Statt kleine Troja. Vetera sind gestanden auff besagtem Berg / vnnd darunden / wo das Dorff Bierten itzo ligt. Käyser Otto Magnus hat hie seines Bruders Henrici Armee nicht ohne Wunder erlegt vnd also das Reich den Teutschen völlig vindiciret. VVatekindus Historicus nennet bellum Biertanicum, welcher auch die Statt Sanctum nennet. Vnd obwol dieser Ort wie auch deren mehr von den grawsamen Geissel GOTtes Attila der Hunnen König schrecklich sind verwüstet / hat doch Ruhm obbesagter Basilicae vnnd deren Sanctorum Martyrum so viel vermocht / daß zu Sancten auß daselbst ruderibus endlich / wiewoll auch nach etlich mahligem Brand / so durch die Normannen vnd sönsten geschehen / eine gar fürtreffliche Kirche Sancti Victoris, worauff zwey Spitzen auff heutigen Tag bestehe. Es ist allhie eine Probstey / Archidiaconat vnnd Collegium Canonicorum. Der H. Norbertus so von den Grafen zu Gennep herkommen / ist alhie geboren / vnd Praepositus gewest / auch zuletz Bischoff zu Magdeburg / da er gestorben.