Doris auf dem Balle
[51] Doris auf dem Balle.
Du, der nicht richterisch und kalt
Sich Schönheitskenner nennt,
Der ihre siegende Gewalt
Aus der Erfahrung kennt:
Sieh meine Doris an;
Empfind’ es ganz, wie schön sie ist,
Und weide dich daran.
Wie unterm schwarzen Domino
Sanft lacht ihr Aug, und mildert so
Den stolzen Federhut.
Frey läßt sie flattern ihr Gewand,
Und frey ihr blondes Haar:
Zum Reihentanz mir dar.
[52] Man drängt sich, wo sie tanzt, hervor,
Schließt einen Kreis um sie,
Und lispelt sich entzückt ins Ohr:
Doch ha! nun führt der Reihentanz
Zu mir sie wieder her
Der blauen Augen sanfter Glanz
Stralt jetzt noch göttlicher.
Und nicket noch zurück:
Ich stehe da, nach ihr gewandt,
Und fühle ganz mein Glück.
Fühl’ es, vergesse, wo ich bin,
So, daß die nächste Tänzerin
Mich zu sich reissen muß.