Die zwei unterirdischen Weiber

Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Die zwei unterirdischen Weiber
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 147–148
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
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[147]
90.
Die zwei unterirdischen Weiber.
Prätorius Weltbeschr. I. 123. 124.

Folgende Begebenheit hat Prätorius von einem Studenten erfahren, dessen Mutter gesagt hatte, sie sey zu Dessau geschehen.

[148] Nachdem eine Frau ein Kind zur Welt gebracht, hat sie es bei sich gelegt und ist noch vor dessen Taufe in einen tiefen Schlaf verfallen. Zur Mitternacht sind zwei unterirdische Weiber gekommen, haben Feuer auf dem Hausheerde gemacht, einen Kessel voll Wasser übergesetzet, ihr mitgebrachtes Kind darin gebadet und abgewaschen, solches hernach in die Stube getragen und mit dem andern schlafenden Kind ausgtauschet. Hierauf sind sie damit weggegangen, bei dem nächsten Berg aber um das Kind in Streit gerathen, darüber es eine der andern zugeworfen und gleichsam damit geballet haben, bis das Kind darüber geschrien und die Magd im Hause erwachet. Als sie der Frauen Kind angeblickt und die Verwechselung gemerkt, ist sie vors Haus gelaufen und hat die Weiber noch also mit dem gestohlenen Kind handthieren gefunden, darauf sie hinzugetreten und hat mit gefangen, sobald sie aber das Kind in ihre Arme bekommen, ist sie eilends nach Haus gelaufen und hat die Wechselbutte vor die Thür geleget, welche darauf die Bergfrauen wieder zu sich genommen.