Die unreif-abgerissene Traube
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Die unreif-abgerissene Traube.
Welche verwegne Faust, du Wein-ernährende Traube?
Evius junges Kind, riß von der Rebe dich ab?
Und da du ihm die Lippe zusammenzogest, so warf er
Dich als Gräuel dem Fuß irrender Wanderer hin.
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Nie sei Bacchus ihm hold! dem Frevler, der wie Lykurgus Wachsende Fröhlichkeit mitten im Reifen erstickt,
Der es dir nicht vergönnte, den Kelch der Freude zu füllen,
und bei Freundes-Gesang’ Herzen zu trösten im Gram.