Die neuen akademischen Hochschulen für die bildenden Künste und für Musik zu Berlin-Charlottenburg
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Es sind bald 200 Jahre, als König Friedrich I. beim lebhaften Andrang der Schüler zur neuen Kunstakademie erklärte: „Die Akademie soll so lange in den ihr angewiesenen Räumen auf dem Stall in der Dorotheenstadt bleiben, bis ihr eine andere Gelegenheit angewiesen werden kann“.
Man hat recht lange auf diese „Gelegenheit“ warten müssen! Das Königreich Preussen hatte erst viele andere Aufgaben zu lösen, ehe es daran denken konnte, einige Millionen für einen glänzenderen Akademiepalast hinzugeben. Und Kaiser Wilhelm I., unter dessen glücklicher Regierung das Werk wohl zu ermöglichen war, mochte sich nicht mit dem Gedanken vertraut machen, dass die Kunstakademie ihre geschichtliche Stätte verlassen sollte, so lieb war ihm diese Nachbarschaft auf der andern Seite des Rauchschen Friedrichs-Denkmals.
Es ist von „ungeschriebenen Inschriften“ die Rede, welche gewisse Monumentalbauten tragen. Auch die Akademie hatte eine solche, und diese Inschrift besass den Vorzug eines königlichen Autors: „Musis et mulis“ war das treffende Wort, mit dem Friedrich der Grosse die heterogene Zweckbestimmung des umfangreichen, reizlosen, altersgrauen Hauses bezeichnete. Hier wurden junge Pferde eingeritten, dort junge Künstler ausgebildet – in der Tat ein merkwürdiges Beieinander.
Im Jahre 1695 war es, als der Baumeister Nehring vom damaligen Kurfürsten Friedrich III. den Befehl erhielt, auf das einstöckige Stallgebäude ein zweites Geschoss mit 23 Fenstern zu setzen, das der schönen Kunst dienen sollte. So war es gekommen, und so war es geblieben durch zwei Jahrhunderte. Freilich nicht ohne mannigfache Wandlungen. Am 11. Juli 1699, dein Geburtstag des Kurfürsten, war die Anstalt feierlich eingeweiht worden. Bald gesellte sich auch noch die „Sozietät der Wissenschaften“ hinzu und die Sternwarte, für die der Architekt Grünberg den fünfstöckigen Turm nach der Dorotheenstrasse baute.
Schlimme Jahre hatte die Akademie unter dem Soldatenkönig durchzumachen, der die Räume zu allen möglichen Zwecken vermietete. Dann kam der Brand in der Nacht vom 20. zum 21. August 1743. Und sechs Jahre später hat dann Boumann die Ruinen in jener nüchternen Form ausgebaut, die der Kunstakademie einen so schmucklosen Rahmen gab. Wie anders hätte ein Knobelsdorff das Werk angegriffen, mit dem er im Geiste sich schon früher beschäftigt hatte. Doch das sind tempi passati.
Und nun sind ja auch bald die Tage des „alten Kastens“ gezählt, mit dessen Räumen sich so manche bedeutsame Erinnerung aus dem Reiche der Kunst und Wissenschaft verknüpft. Es scheint, dass das imposante, von vier Strassen umgrenzte Gebäude in Zukunft nicht mehr künstlerischen, sondern nur noch wissenschaftlichen Zwecken dienen wird. Vor allem soll dort die königliche Bibliothek ein erweitertes Heim finden. Wo die Akademie der Künste bleiben wird, ist noch unbestimmt. Ihre Unterrichtsanstalten, die Hochschulen und Meisterateliers aber sind jetzt wenigstens in würdiger Weise versorgt und endlich an einer einzigen Stelle untergebracht.
Mancherlei Entwürfe waren aufgestellt, ehe man sich für das Terrain der Tiergartenbaumschule entschloss. Orth hatte in den 70er Jahren den Gedanken, auf der Museumsinsel [94] die Akademie zu erbauen und die Stadtbahn darunter durchzuführen. Besonderer Anerkennung Kaiser Wilhelms I. erfreute sich ein 1877 aufgestelltes und für den Lützowplatz gedachtes Projekt von Kayser und von Grossheim. Zwanzig Jahre später errangen diese Architekten den ersten Preis bei dem endlichen Wettbewerb, der sich aber auf das Gelände der Westeisbahn bezog. Dieser Platz war nach sachverständigem Urteil ungeeignet, und so erheben sich die Bauten jetzt südlich von der Technischen Hochschule und westlich von der Artillerie- und Ingenieurschule, deren kasernenartiger Stil eine nichts weniger als malerische Nachbarschaft bietet. Die Hauptfront mit der Hochschule für die bildenden Künste und dem Eingang zum Konzertsaal wendet sich der Hardenbergstrasse zu, nach der Fasanenstrasse liegt die Musikhochschule, an die sich die Versuchsbühne angliedert, und von der Kurfürstenallee erblickt man ein niedriges Ateliergebäude für Bildhauer.
Die gegenüber dem preisgekrönten Entwurf veränderte Lage übte insofern einen Einfluss, als nun die beiden Hochschulen räumlich von jeder architektonischen Verbindung miteinander losgelöst worden sind. Minister von Miquel wollte grundsätzlich von der Tiergartenbaumschule nichts mehr hergeben, als auch für die Westeisbahn zur Verfügung stand. So tritt die Musikhochschule fast unmittelbar an die Strassenflucht heran und beide Anstalten sind auf das äusserste zulässige Mass zusammengerückt.
Das alte Akademiegrundstück, dessen Wert nach amtlicher Schätzung rund 11¼ Millionen Mark beträgt, umfasste 18 400 Quadratmeter. Es wird von der Gesamtfläche der neuen Hochschulen weit überragt: Die Front nach der Hardenbergstrasse hat 160, die nach der Fasanenstrasse 180 m; das wären also 28 800 Quadratmeter, wobei später noch Erweiterungen für verwandte Zwecke in Aussicht stehen.
Die Bauzeit hat 3½ Jahre gedauert. Ursprünglich sollte die Einweihung schon bei der Zweihundertjahrfeier des Königreichs Preussen vor sich gehen. Die Gesamtkosten haben sich auf rund 5 300 000 Mark erhöht. Dabei ist u. a. zu erwägen, dass während der Ausführung der ursprünglich geplante Saal für dramatischen Gesang sich zu einem vollständigen Theater entwickelt hat.
Der Staat hatte für den Bau eine beratende Kommission mit Generaldirektor Schöne als Präsidenten und Vertretern aus den beteiligten Ministerien eingesetzt. Die künstlerische Ausführung oblag Kayser und von Grossheim; die technische und finanzielle Leitung führte Baurat Adams. Die sonst bei Staatsbauten nicht übliche Ausführungsweise wird jetzt in ähnlicher Weise auch beim Kaiser Friedrich-Museum geübt. Als ein gutes Vorzeichen betrachten wir es, dass keine Unfälle zu beklagen waren. Das ist wohl in erster Reihe der Umsicht des unermüdlichen technischen Leiters zu danken, der sich auch durch die von ihm erfundene feuersichere Deckenkonstruktion verdient gemacht hat. Alle Bauten sind massiv durchgeführt.
Welches künstlerische Bild gewähren nun die Hochschulen zunächst im Aeussern? Bei unseren anschaulichen Aufnahmen bedarf es keiner sehr weitläufigen und detaillierten Beschreibung. Der Repräsentationsbau mit der turmartigen Verdachung und dem in den Lüften schwebenden Adler ist die Hauptfassade der Kunsthochschule. Ueber dem vornehm ausgebildeten Portal eine Kartusche mit dem vergoldeten Kaiserporträt. Am Gesims die Inschrift: Erudiendae artibus inventuti (der Jugend zur Ausbildung in den Künsten). Das Mittelrisalit krönt ein fesselndes, schön gruppiertes Giebelrelief von Ludwig Manzel: die Arbeit der Künste unter dem Schutze des Friedens, um dessen Lorbeer sie ringen. An die Seitenrisaliten gliedern sich zwei kleine Pavillons, die mit grossen Sandsteinbrunnen geschmückt sind. An der Westseite Prometheus und die Okeaniden, eine kraftvolle Gruppe von Emil Hundrieser; an der Wand des Ostpavillons hat Ernst Herter das Motiv des Orpheus behandelt, der mit dem Zauber seiner Töne den wilden Tiger zähmt und die Scheu des Rehes überwindet.
Rechts davon bieten sich die drei Baugruppen der Musikhochschule dar. Vorn, nach der Hardenbergstrasse zu, das von einem gedrungenen Turm überwölbte Konzerthaus mit edlem Renaissanceportal, dessen Giebel Peter Breuer mit einem nicht sehr ausdrucksvollen Relief der weltlichen Musik, mit hübschen Kindergruppen und mit einer krönenden Lyra versehen hat; ein seitliches Giebelfeld von Manzel verkörpert stimmungsvoll die religiöse Musik. Die Mitte, nach der Fasanenstrasse zu, nimmt die mehrgeschossige Unterrichtsanstalt ein; an die Bestimmung des Hauses erinnern dic Musikornamente der Fassade und ein sehr hoch angebrachtes Giebelrelief von Janensch. Als dritte Baugruppe schliesst sich das Theatergebäude an, bei dem man auf Sandsteinbekleidung hat verzichten müssen.
Der verschiedenartige Zweck der einzelnen, nur räumlich verbundenen Anstalten hat es mit sich gebracht, dass kein Baukörper von grosser monumentaler Wirkung entstanden ist, der auch nur entfernt mit der wahrhaft mächtigen Renaissancefront der Technischen Hochschule verglichen [95] werden könnte. Freilich muss beachtet werden, dass die für so umfangreiche Bauten ziemlich bescheidenen Mittel den Architekten eine Schranke auferlegten. So blieb als wesentliche Aufgabe, möglichst vollkommene und zweckmässige Kunstwerkstätten zu schaffen. Eine Schwierigkeit war, die mannigfachen Bauten wirksam nebeneinander zu stellen und zu gruppieren. Im ganzen gewährt die Verschiedenheit der Höhen, insbesondere auch die reizvolle Gestaltung der Bedachungen, Türme und Kuppeln, ein malerisch bewegtes Bild. An dem Hauptgebäude und anderswo herrscht ein gemässigtes Barock vor, der Portikus des Konzerthauses ist Renaissance, und an der Rückseite nach der Kurfürstenallee zeigt das eingeschossige Ateliergebäude nebst dem turmartig gestalteten Schornstein romanische Formen.
Am anmutendsten wirkt wohl der 70:75 m grosse Mittelhof der Kunsthochschule, um den sich die meisten Unterrichtsräume gruppieren. Die Portale, Bögen, die hübsch geformten Arkaden, die Ziertürmchen, Giebel und die Verbindung von Putz und Ziegelbedachung erzeugen hier eine pittoreske Wirkung, die durch Spaliere, Rasenflächen, Bäume, Felsen und Sträucher noch erhöht wird. Das ist anregend, und die jungen Landschafter haben kleine Motive hier gleich bei der Hand. Zweckmässig, aber die malerische Wirkung nicht fördernd, ist das an die Westseite des Hofes gebaute Glasatelier der Tierklasse, das pädagogische Reich Paul Meyerheims.
Im Innern der Bauten erkennt man mit Freuden, dass die Architekten viel Gutes und Zweckmässiges geschaffen und im Rahmen der vorhandenen Mittel der Anlage ein vornehmes Gepräge verliehen haben. Gleich die hohe, weite Eintrittshalle mit ihren Pilastern, den grossen Rundfenstern über Ruhebänken, hat etwas Stattliches, und von bedeutendem Reiz erscheinen die prächtigen Durchblicke links und rechts im Treppenhause. Den Mittelpunkt im Hintergrunde vor der Antikenhalle bildet ein grosser Abguss des „Moses“ von Michelangelo. In der Tat gilt hier für die Jugend das Wort: In hoc signo vinces! Auch die Gliederung des Ganzen, die Verteilung der Räume ist wohlgelungen.
Im Untergeschoss Wohnungen, Depoträume, Lagerstätten für Kostüme und dergleichen. Im hohen Erdgeschoss Bureaux, Bibliothek und Malklassen. Darüber Meisterateliers. Welcher gewaltige Unterschied gegen die früheren Verhältnisse besteht, lehrt ein Blick in das Innere dieser Räume. Wie behaglich, vornehm und traulich ist z. B. das von uns wiedergegebene Interieur vom Atelier des Malers Meyn, des Nachfolgers von Prof. Max Koner. Direktor Anton von Werner hat drei grosse Atelierräume zur Verfügung, die nach seinen Angaben gestaltet sind. Gegenüber kommt man in die sehr ansprechende Aula, deren ziemlich kleine Verhältnisse wohl für eine grosse Einweihungsfeier hinderlich waren, aber für die regulären Bedürfnisse der Hochschule ausreichen. Ihre zierliche Architektur und Ausstattung im Empire zeigt eine rote Täfelung mit Ornamenten in altgold, vornehm wirkt die aparte Zeichnung der Glasfenster. Die Aula ist in der Mitte eingebaut, und durch die in das Getäfel eingesetzten Türen gelangt man nach vorn zu den in der Hauptfront gelegenen Ausstellungsräumen, sechs an der Zahl. Die Wände der einzelnen Räume sind in verschiedenen Farben gehalten, die auf Leinwand durch Streichen und Tupfen hergestellt sind; oben ziehen sich reliefartig gemalte, streng klassische Friese entlang. An die Ausstellungssäle grenzt nach Osten hin das ähnlich ausgestattete Konferenzzimmer. Alles Räume, die kein Nordlicht brauchen. Die Beschaffung des geeigneten Lichtes für die zahlreichen Werkstätten war natürlich eine Hauptschwierigkeit und musste die Gestaltung der Anlage beeinflussen. Grundsätzlich hat man die Unterbringung der verschiedenen Klassen, Ateliers, Hörsäle davon abhängig gemacht, ob Nordlicht für sie notwendig war oder nicht. Im ganzen hat man 718 qm Nordlicht-Ateliers gewonnen. Vom Vestibül aus blickt man, dem Eingang gegenüber, in die von zahlreichen Skulpturen belebte Antikenhalle, die in den Mittelhof hinaustritt. Selbst der Turm ist als Atelier ausgebaut, und die Dachräume mit allerhand fesselnden Einbauten verschiedenen Charakters nach Angaben und Sammlungen von Prof. Maximilian Schäfer, sollen dem Stilleben- und Freilichtmalen dienen. Die beiden östlich gelegenen Aktsäle haben amphitheatralisch geordnete Sitze. Auf der anderen Seite winkt ein sehr gemütlicher Erfrischungsraum, von gedrungenen romanischen Säulen getragen, mit einem mittelalterlich gemalten lustigen Wandteppich und farbiger Decke.
Schreiten wir über den grossen Hof, so kommen wir in das Reich der Bildhauer, in die Ateliers der Schüler und Meister, in Bildhaueraktsaal und Modellierklasse. Es stehen hier zwei mit einander verbundene Ateliergebäude, beide mit Nordlicht. Konstruktion und Ausstattung sind im allgemeinen zweckmässig. Da fehlt es nicht an Werkzeugtischen, Kleiderschränken und anderen guten Einrichtungen. Ueberall herrscht Licht und Wärme, die für beide Anstalten durch eine besondere Heizungs- und Lichtcentrale [96] entwickelt wird. Misslich ist nur das oft störende Zusammenarbeiten je zweier Bildhauer in einem durch gespannte Leinwand getrennten Atelier; und richtiger wäre es gewesen, die Heizung nicht auf eine Seite, sondern in die Mitte zu legen, wo sich Drehscheibe und Modell befinden. Praktisch ist die Vorrichtung, die es ermöglicht, grosse Modelle aus dem Atelier ins Freie zu fahren und dort ihre Wirkung auszuproben; Prof. Breuer macht davon bei seinem Kaiser Friedrich-Denkmal für Köln schon fleissig Gebrauch.
Wenden wir uns nun der Musikhochschule zu. Spielten bei der Schwesteranstalt optische Gesichtspunkte eine Hauptrolle, so war hier vor allem die Akustik zu beachten. Joachim und Adolf Schulze unterstützten die Architekten mit ihrer Erfahrung. Namentlich sind die zahlreichen Studier- und Uebungszimmer durch Schalldämpfvorrichtungen (Kork und Stoff) gut von einander isoliert. Die dreifache Gliederung der Bauten hat es erreicht, dass die Konzert- und Theaterbesucher mit der Unterrichtsanstalt nicht in Berührung kommen; hingegen bestehen von hier aus Zugänge nach beiden Seiten.
Das Portal an der Hardenbergstrasse führt zunächst in die breite Vorhalle mit Garderoben zu beiden Seiten und von dort in den Konzertsaal. Dem Eingang gegenüber liegt die ausserordentlich grosse, für 500 Musiker bestimmte Empore, an der Wand die schmucke, von Kayser und von Grossheim selbst entworfene Orgel, eine Oberlichtdecke darüber. Im Saal finden etwa 1000 Besucher Platz. Die Ausstattung im Uebergangsstil zwischen Empire und Louis XVI. ist edel und ansprechend. Die lichte Wand ist oben mit Gehängen von Musikinstrumenten geziert, die Brüstung schmücken zarte Medaillons. Gegenüber der Empore die königliche Loge mit reich bemalten Aufgängen, Fenstern und Wänden. Es sei hier eingeschaltet, dass die dekorativen Malereien in beiden Hochschulen von Bodenstein-Senft herrühren. An die Empore schliessen sich natürlich Künstlerzimmer und andere Nebenräume, die wir übergehen.
Dann die Unterrichtsanstalt. In der Vorhalle fesseln zwei Reliefs an den Seiten, beide von Emil Hundrieser. Natürlich musikalische Vorwürfe. Hier bildet Arion den Mittelpunkt, der auf einem Delphin die Meeresfluten befährt und mit seinem Harfenspiel die Inselbewohner entzückt; dort vereinigt sich die beflügelte Harmonie mit drei Knaben zu einem Quartett, bei dessen Wohlklang der ziegenfüssige Pan seiner schrillen Töne sich schämt und die Syrinxpfeife hinter dem Rücken verbirgt. Vom Treppenhaus gelangt man zu einer Menge kleiner Unterrichtszimmer. Hervorzuheben sind im ersten Stockwerk die fünf Räume, die der königlichen Sammlung alter Musikinstrumente ein neues Heim bieten. Prächtig ist der Vorsaal zum Kabinett Joachims, ein Raum mit grünen Wänden, dunkelroten Türen und einem Friese, der klassische Gesichtsmasken, Schwäne, Lyren und dergleichen enthält. Das Zimmer des Direktors und berühmten Geigenkönigs selbst ist mit blaugrünem Moiréstoff bekleidet und trägt eine hübsch gemalte Kassettendecke.
Nun bliebe noch die dritte und letzte Baugruppe der Musikhochschule: ein Theatergebäude im Kleinen. Auch hier ein Foyer und Garderobenräume. Der Theaterraum selbst fein abgestimmt mit grünen, elfenbeinfarbigen und goldenen Tönen. An den Seiten Logen mit Säulen von hübscher und eigenartiger Form. Die Bühne mit vorschriftsmässigen und mustergültigen Konstruktionen. Interessant ist die Gestaltung des 4½:12 m grossen Orchesters, das abends bei Aufführungen versenkt wird und morgens etagenförmig für den Chor sich erhebt.
Das ist in grossen Zügen das Bild der neuen Hochschulen aussen und innen. Mag ihnen reicher Segen entspriessen, eine glänzende Zukunft sie erwarten, mögen viele, viele Talente dort reifen zum Ruhme deutscher Kunst!