Die neue Festtracht der Berliner Kunstakademiker
Die neue Festtracht der Berliner Kunstakademiker. Vor einiger Zeit verlieh der Kaiser den Professoren der königlichen Akademie der bildenden Künste in Berlin ein scharlachrotes Dogenkostüm mit weiten Aermeln und goldener Ehrenkette als Festtracht. Dadurch wurde auch bei den Schülern der Akademie der Wunsch rege, für ihre Vertreter bei festlichen Gelegenheiten, die bis dahin die gewöhnliche Studententracht trugen, eine neue, zugleich malerische und charakteristische Tracht anzuschaffen. Es wurde dazu das Rubenskostüm gewählt. Diese prächtige Tracht besteht aus einem breitrandigen schwarzen Filzhut mit gelben Federn, einem schwarzsammetenen Wams mit gemusterten schwarzen Aermeln, ebenso gemusterten schwarzsammetenen Kniehosen, schwarzseidenen Strümpfen mit Knieschleifen und schwarzen breitspitzigen Schuhen. Unter einer gelbseidenen Feldbinde hängt an reichverziertem Bandelier schräge ein Pallasch, und über der linken Schulter wird ein schwarzsammetener Mantel getragen. Hellgelbe Stulphandschuhe und eine vergoldete Ehrenkette mit dem Künstlerwappen vervollständigen das Kostüm. Bei der Feier des zweihundertjährigen Jubiläums der Berliner Akademie der Künste, welche am 2. Mai durch eine Festsitzung in der Rotunde des Alten Museums eröffnet wurde, hatten die Akademiker zum erstenmal Gelegenheit, in dieser Tracht öffentlich aufzutreten. Unser Bild zeigt eine Gruppe derselben aus der Aufstellung zum Empfang der Gäste vor dem Eingang zum Festraum.