Die deutschen Kaiser:Ferdinand I. und Maximilian II.

Die deutschen Kaiser
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Ferdinand I Maximilian I
Ferdinand der Erste. 1556–1564. Maximilian der Zweite. 1564–1576.

Karls jüngrer Bruder Ferdinand,
Zum röm’schen König längst ernannt,
Erhielt nun auch die Kaiserwürde,
Die Karl dem Fünften ward zur Bürde.

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Gar mild und gutgesinnt war er,

Ein wahrhaft edler Fürst und Herr,
Zum Besten auch von Volk und Land
In Glaubenssachen tolerant,
Denn ungehindert ließ er Jeden

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Nach seiner Weise Gott anbeten.

Papst Paulus drob in Zorn entbrannte,
Ihn lange gar nicht anerkannte.
Doch Pius that dies endlich gegen
Ein förmlich „Obedienzversprechen“.

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Ins Grab nahm er den Ruhm: Er strebte

Nach Gutem stets, so lang er lebte.

Auch Max, der Sohn des Ferdinand,
War gleich dem Vater tolerant,
Trotz alles Drohns und aller Bitten
Der neuentstandenen Jesuiten:

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„Nur Gott allein“ – sprach er zu diesen –

„Ist Herrscher über die Gewissen!“
Ein fürstlich Wort, ein großes Wort,
Es klingt durch alle Zeiten fort. –
Das Vaterland inzwischen war

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Bedroht von schwerer Kriegsgefahr:

Suleiman, jener Türkenheld,
Der schon zu Karls des Fünften Zeit
Vor Wien gewesen, zog zu Feld,
Zum Kampfe gen die Christenheit.

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Vor Szigeth, wo Zriny gebot,

Ereilte ihn jedoch der Tod.