Textdaten
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Titel: Die Wiege des Kaisers
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aus: Die Gartenlaube, Heft 12, S. 195
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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Die Wiege des Kaisers.

Die Wiege des Kaisers. Wahrhaft große Menschen sind für immer von einem Strahlenkranz umgeben, die Stätten, welche sie betraten, „eingeweiht“, und die Personen und Gegenstände, welche zu ihnen in Beziehung gestanden, nehmen Theil an der Verehrung, die jenen gezollt wird. Die unscheinbarsten Gegenstände sind es oft, die deßbalb pietätvoll aufbewahrt werden. Der erhabenen Persönlichkeit halber, die vor nunmehr neun Jahrzehnten im damaligen und auch gegenwärtig wieder kronprinzlichen Palais in Berlin in der einfachen Wiege geruht, von welcher wir heute eine Abbildung bringen, ist uns auch diese ein Gegenstand von unschätzbarem Werthe. Und zugleich tritt noch ein anderes Bild als das des jungen Prinzen, der eine Leuchte des Vaterlandes werden und die Kaiserkrone tragen sollte, vor unsere Augen und erhebt Anspruch auf Verehrung: an der Wiege des Prinzen Wilhelm war der schönste Platz der edelsten aller Frauen, der Platz der Königin Luise, deren treues Mutterauge auch den Schlummer des Lieblings überwachte. * *