Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Die Wechselbälge im Wasser
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 134–135
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
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[134]
82.
Die Wechselbälge im Wasser.
Kirchhof’s Wendunmuth V. 314. Nr. 258.
Bräuner’s Curiositäten 9.
Hildebrand Entdeckung der Zauberei S. 109.
Fischart im wilden Teufels Heer.
Luther’s Tisch-Reden 105b. 106a.

Bei Halberstadt hatte ein Bauer einen Kielkropf, der seine Mutter und fünf Muhmen ausgesogen, dabei unmäßig gegessen hatte (denn sie essen mehr, als zehn andere Kinder), und sich so angestellt, daß sie seiner gar müd geworden. Es ward ihm der Rath gegeben, er solle das Kind zur Wallfahrt gen Heckelstadt zur Jungfrau Maria geloben und daselbst wiegen lassen. Diesem Rath folgte der gute Bauer, setzte es in einen Rückkorb und trug es hin. Wie er aber über ein Wasser geht und auf der Brücke ist, rufts unten im Wasser: „Kielkropf! Kielkropf!“ Da antwortet das Kind in dem Korbe, das niemals zuvor ein Wort geredet hatte: „ho! ho!“ Dessen war der Bauer ungewohnt und sehr erschrocken. Darauf fragte der Teufel im Wasser ferner: „wo willt du hin?“ Der Kielkropf oben antwortete: „ick well gen Heckelstadt to unser leven Fruggen:

mik laten wigen
dat ick möge gedigen“ (gedeihen).

Wie der Bauer hörte, daß der Wechselbalg ordentlich reden konnte, ward er zornig und warf ihn sammt dem Korb ins Wasser. Da sind die zwei Teufel zusammengefahren, [135] haben geschrien: „ho! ho! ha!“ mit einander gespielt und sich überworfen und sind darnach verschwunden.