Die Verlags-Buch- & Kunsthandlung, Papier-und Pappenfabrik v. Louis Oeser in Neusalza

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Titel: Die Verlags-Buch- & Kunsthandlung, Papier-und Pappenfabrik v. Louis Oeser in Neusalza
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 2, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 2, Seite 180
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Verlagsbuchhandlung, Papier- & Pappfabrik v. Louis Oeser in Neusalza.

[180] Wir beschließen dieses Werk, indem wir noch den geehrten Lesern eine kleine Scizze des Etablissements überreichen, in welchem das Album der sächsischen Industrie geboren ward, in der Hoffnung, daß dies von allseitigem Interesse sein könnte.


Die Verlags-Buch- & Kunsthandlung, Papier- und Pappenfabrik v. Louis Oeser in Neusalza.


Das genannte Etablissement ward im Jahre 1837 begründet und bestand jedoch bis 1845 nur aus Verlags-Buch- und Kunsthandlung nebst lithographischem Atelier, welches letztere sich namentlich durch hervorragende Leistungen des Kreidedrucks binnen Kurzem allgemeine Anerkennung erwarb. Im Jahre 1845 kam zu den bestehenden Geschäftsabtheilungen noch eine eigne Buchdruckerei hinzu, in welcher jetzt mit Schnellpressendruck die elegantesten in dies Fach einschlagenden Arbeiten geliefert werden. Im Jahre 1858 kaufte ferner der Principal in dem angrenzenden Dorfe Spremberg eine kleine Mahlmühle an und errichtete aus derselben eine Pappenfabrik, welche namentlich die Pappen für den eignen Bedarf liefern sollte. Dieser Pappenbedarf erfolgte aus der in großartigen Massen im Etablissement bewirkten Fabrikation von Zwirnwickeln, sogenannten Bobbins, welche von hier bis Wien und besonders in alle betreffenden österreichischen Fabrikorte geliefert werden. Im Jahre 1862 errichtete der Besitzer aber ferner eine Maschinen-Papierfabrik, welche alle Sorten Papiere, namentlich aber Pack- und Dütenpapiere liefert und somit war das Ziel erreicht, die vollständig selbständige Herstellung von Papier und Druckarbeiten in ein und demselben Etablissement bewirken zu können.

Das Etablissement beschäftigt circa 50 Arbeiter und hat eine 20pferdige Dampfmaschine mit Balancier, sowie eine anhaltende Wasserkraft.

Von Gebäuden gehören dazu:

ein Wohnhaus mit lithographischem Atelier,
ein Papierfabrikgebäude mit Maschinen- und Kesselhaus,
ein Waarenschuppen und
ein Kohlenschuppen,

sowie im nahegelegenen Spremberg:

ein Wohnhaus mit Stallung und
ein Mühlengebäude.