Die Ursache des Einschlagens vom Blitze:§ 6

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Die Ursache des Einschlagens vom Blitze ab S. 9
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§. 6.

Herr Watson[1] und Herr Delaval[2] machen hiebey die richtigen Anmerkungen; 1) Daß eine solche Helmstange oder Kreutz, als ein Metall, welches hoch in der Luft erhaben ist, die vorbeyfahrende Materie eines Blitzes leicht auffangen und sammlen könne: 2) Daß, wenn keine metallene Leitung davon bis zur Erde herunter gehet, solche Stangen einen Thurm oder anderes Gebäude würklich in grosse Gefahr setzen, da wir sehen, daß die Materie des Blitzes durch Steine und Holz schwerlich und nicht leicht ohne Schaden hingehet: 3) Daß auch die abgesonderten Anker, Stangen oder andere Stücken Metall, welche hie und da in einem Gebäude liegen, bey solchen Umständen sehr gefährlich seyn können, weil der Blitz von einem Stücke Metall zum andern springet, und die anliegenden Körper zerschmettert, oder gar entzündet; 4) Daß man also nicht genug ermahnen könne, von dem Gipfel der Gebäude ja ein aneinanderhangendes Metall ganz bis in die Erde, oder vielmehr bis in ein |[10] Wasser, herunter gehen zu lassen, wie solches Herr D. Franklin gerathen hatte, weil der Blitz alsdann an dem Metalle ohne Schaden frey herunter fähret, und das Gebäude verschonet.

Anmerkungen (Wikisource) Bearbeiten

  1. Herr WatsonWilliam Watson (1715–1787), englischer Apotheker, Arzt und Naturforscher. Als Mitglied der Londoner Royal Society führte Watson ab 1744 zahlreiche Experimente zur Elektrizität durch. Besondere Bekanntheit erlangte er für seine Forschungen zur sogenannten „Leidener Flasche“, der frühesten Bauform eines Kondensators. Aufbauend auf den Experimenten Benjamin Franklins veröffentlichte er 1764 einen eigenen Vorschlag zum Schutz von Pulvermagazinen vor Blitzen.
  2. Herr Delaval – …