Die Ursache des Einschlagens vom Blitze:§ 15
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§. 15.
An dem andern Ende unserer Kirchendächer, dem Thurme gegenüber, pflegt gemeiniglich auch eine Wetterfahne aufgerichtet zu stehen. Diese würde zu weit von den Ableitungen des Thurms entfernt seyn, und sie kann, so wie anderes Metall zumal am erhabenen Orte, die Gewittermaterie auffangen. Nachdem nämlich die Wolke hie oder da vorbeyziehet, kann die eine oder die andere Seite eines Gebäudes getroffen werden, weil der Strahl nach dem nächsten Körper fähret, der ihn annimmt *). Wenn nun das Dach nicht mit Kupfer, sondern mit Ziegeln oder Schiefern beleget wäre, so müßte ich rathen, auch von dieser Stange eine Ableitung herunter zu machen, weil sonst die alsdann darinn angehäufte Gewittermaterie, wenn sie nicht frey herablaufen kan, dem anstossenden Dache gefährlich werden möchte. Ist aber das Dach |[46] mit Kupfer oder anderem Metalle gedecket, so brauchet man nur von dem Ende des Daches an die Ableitung zu machen. Ueberhaupt könnten allenthalben, wo bleierne Rinnen an bequemen Orten herab gehen, selbige, so wie oben erwähnet, zu diesem Nutzen angewendet werden *).
|[45]*) Bey andern grossen Gebäuden, daran keine Spitze ausnehmend hervorraget, scheinet es demnach besonders rathsam zu seyn, an mehrern Ecken des Daches Stangen mit Ableitungen aufzurichten. - Der Thurm zu Ludgvan (davon oben §. 11. ) hatte an vier Ecken kleine Thürmchen, auf deren einem das metallene Kreutz vom Blitze getroffen, und, weil es auf einem Steine ruhete, zerbrochen, dabey auch das Thürmchen zerschmettert wurde, u. s. w. Ein anderes von diesen Thürmchen hatte eine grosse eiserne Stange und metallenen Wetterhahn auf der Spitze, welche doch nicht berühret worden.
|[46]*) Bey der von Hrn. Sonnin[1] neuerbauten Michaeliskirche ist es sehr gut eingerichtet, daß von dem mit Kupfer belegten Kirchendache aus der Rinne acht kupferne, unterwärts mit eisernen sich endigende Röhren beynahe bis auf die Erde herunter gehen; dabey nichts mehr nöthig wäre, als ein Stück Metall von dem Ende jeder Röhre so tief in die Erde zu leiten, bis man Wasser anträfe.
Anmerkungen (Wikisource)
Bearbeiten- ↑ Hrn. Sonnin – …