Die Tuchfabrik von C. Wiedemann bei Herrnhut

Textdaten
<<< >>>
Autor: Diverse
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Tuchfabrik von C. Wiedemann bei Herrnhut
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 1, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 1, Seite 47
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Neusalza
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Commons und SLUB Dresden
Kurzbeschreibung:
{{{SONSTIGES}}}
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[Ξ]

Tuchfabrik von C. Wiedemann bei Herrnhut.

[47]
Die Tuchfabrik von C. Wiedemann bei Herrnhut.
(Mit Abbildung.)


In dem von der Pließnitz durchströmten romantischen[WS 1] Thal, welches sich von Nieder-Rennersdorf in mannichfachen Windungen bis Bernstadt erstreckt und oft reizende Parthieen bietet, leuchten uns die einsam und malerisch an felsigen und bewaldeten Abhängen gelegen, von den klaren Wellen der Pließnitz bespülten Gebäude der Tuchfabrik von Carl Wiedemann entgegen, welche zu dem eine Viertelstunde entfernten Nieder-Rennersdorf gehören. Es liegen dieselben in geringer Entfernung von der von Herrnhut über Berthelsdorf nach Bernstadt führenden Straße und sind sie von ersterem Ort eine Stunde entfernt, von Bernstadt aber eine halbe Stunde.

Außer den schon genannten Orten liegt in der Nähe noch Kunnersdorf, welches sich, gleich den anderen Dörfern dieser Gegend vorzüglich mit dem Betriebe der Landwirthschaft beschäftigt, während in dem nahen Bernstadt zahlreiche Tuchwebestühle im Gange sind und schon seit einigen hundert Jahren die Tuchfabrikation schwunghaft betrieben wird; diese Fabrikation war einst vorzüglich in Hinsicht auf die mit seltener Vorzüglichkeit hergestellten schwarzen und grünen Tuche so berühmt, daß es im ganzen Lande sprüchwörtlich wurde: „ohne Bernstädter Tuche könnten weder Hochzeit noch Begräbniß gefeiert werden.“

Betrachten wir die Gebäude des Etablissements näher, so finden wir:

ein durchgängig massives Hauptgebäude mit der Wohnung des Besitzers, dem Comptoir, der Tuchfabrik, Spinnerei, Appretur und Färberei;
ein Trockenhaus und
einige Remisen.

Eine Parzelle Garten umgiebt die Gebäude.

Das Etablissement umfaßt als Branchen die Tuchfabrikation, Spinnerei und Appretur und sind die Haupterzeugnisse Tuche in allen Couleuren, von denen die schwarzen als die berühmtesten und gangbarsten genannt zu werden verdienen und welche ihren Absatz innerhalb Deutschlands, doch auch auf überseeischem Wege finden.

Zum Betrieb der Fabrik sind 15 Maschinen aufgestellt, als:

4 Rauhmaschinen,
3 Scheermaschinen,
2 Bürstmaschinen,
4 Krämpelmaschinen,
1 Wolf und
1 Waschmaschine,

welche sämmtlich durch Wasserkraft getrieben werden.

Fortwährend finden hier 26 Fabrikarbeiter Beschäftigung.

Besitzer des Etablissements ist Herr Carl Wiedemann.

Herr Benjamin Wiedemann, welcher schon früher in Bernstadt Tuchfabrikation getrieben hatte, errichtete im Jahre 1839 die jetzigen Fabrikgebäude und betrieb das Geschäft nun in größerem Maaßstabe. In dieser Zeit wurde sowohl von dem Gründer als auch dem jetzigen Besitzer das Geschäft vielfach erweitert und unter Benutzung neuester Systeme verbessert; auch breiteten sich die Geschäftsbeziehungen fortwährend aus, so daß neue Erweiterungen des Etablissements in Aussicht stehen dürften.



Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ramantischen