Die Stadt (Alfred Lichtenstein)

Textdaten
Autor: Alfred Lichtenstein
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Titel: Die Stadt
Untertitel:
aus: Die Aktion : Wochenschrift für Politik, Literatur, Kunst. 3. Jg., Nr. 40, Sp. 945
Herausgeber: Franz Pfemfert
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 4. Oktober 1913
Verlag: Verlag Die Aktion
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Erscheinungsort: Berlin-Wilmersdorf
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
auch in: Waltraud Wende (Hg.): Großstadtlyrik. Reclam, Stuttgart 1999, ISBN 3-15-009639-1, S. 84f.
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[945]
Die Stadt


Ein weißer Vogel ist der große Himmel.
Hart unter ihn geduckt stiert eine Stadt.
Die Häuser sind halbtote alte Leute.

Griesgrämig glotzt ein dünner Droschkenschimmel.

5
Und Winde, magre Hunde, rennen matt.

An scharfen Ecken quietschen ihre Häute.

In einer Straße stöhnt ein Irrer: Du, ach, du –
Wenn ich dich endlich, o Geliebte, fände ..
Ein Haufen um ihn staunt und grinst voll Spott.

10
Drei kleine Menschen spielen Blindekuh –

Auf alles legt die grauen Puderhände
der Nachmittag, ein sanft verweinter Gott.