Die Schwestern des Schicksals

Textdaten
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Autor: Johann Gottfried Herder
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Titel: Die Schwestern des Schicksals
Untertitel:
aus: Zerstreute Blätter (Dritte Sammlung) S. 85-86
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1787
Verlag: Carl Wilhelm Ettinger
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Erscheinungsort: Gotha
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Quelle: ULB Düsseldorf und Commons
Kurzbeschreibung:
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     Die Schwestern des Schicksals.

     Nenne nicht das Schicksal grausam;
Nenne seinen Schluß nicht Neid:
Sein Gesetz ist ewge Wahrheit,
Seine Güte Götterklarheit,

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Seine Macht Nothwendigkeit.


     Blick’ umher o Freund und siehe,
Sorgsam wie der Weise sieht.
Was vergehen muß, vergehet:
Was bestehen kann, bestehet:

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Was geschehen will, geschieht.


     Heiter sind des Schicksals Schwestern,
Keine[1] blassen Furien:
Durch der sanftverschlungnen Hände
Webt ein Faden sonder Ende

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Sich zum Schmuck der Grazien.


[86]

     Denn seit aus des Vaters Haupte
Pallas jugendlich entsprang,
Wirket sie den goldnen Schleier,
Der mit aller Sterne Feier

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Droben glänzt Aeonenlang.


     Und an ihrem Meisterwerke
Hanget stets der Parzen Blick.
Weisheit, Macht und Güte weben
In des Wurms und Engels Leben

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Wahrheit, Harmonie und Glück.


     Nenne nicht das Schicksal grausam,
Nenne seinen Schluß nicht Neid:
Sein Gesetz ist ewge Wahrheit,
Seine Güte Götterklarheit,

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Seine Macht Nothwendigkeit.
  1. Vorlage: Kleine