Textdaten
<<< >>>
Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Schlangen zu Bernau
Untertitel:
aus: Die Volkssagen der Altmark
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[115]
33. Die Schlangen zu Bernau.

Auf der Feldmark der Stadt Bernau findet man, soweit man das Läuten der Bürgerglocke hören kann, weder Schlangen noch Nattern. Als Grund davon giebt man Folgendes an: Als vor Alters jene Bürgerglocke gegossen wurde, ward dazu nach damaligem Gebrauche von den Leuten allerlei verehret, als Gold, Silber, Erz u. s. w. Es kam auch ein altes Weib herbei, die sagte, sie habe zwar nichts von Geldeswerth, das sie zu der Glocke verehren könne, sie wolle aber doch etwas dazu schenken, was man nicht verachten werde. Damit ließ sie eine lebendige Schlange und eine solche Natter mit in den Guß einlaufen, mit dem Bedeuten, daß sich danach die Schlangen und Nattern verlieren würden, welche damals so häufig in der Gegend waren. Und solches geschah auch, sobald man mit der neuen Glocke zum ersten Male zu läuten anfing.

Als vor ungefähr 200 Jahren die Glocke einstmals einen Riß bekam, so daß man nicht mehr damit läuten konnte, stellte das Ungeziefer sich wieder ein. Es verlor [116] sich aber sogleich wieder, als im Jahre 1649 die Glocke umgegossen wurde und nun zum ersten Male wieder läutete.

Beckmann histor. Beschr. v. Brandenburg. Th. 1. S. 833.