Die Schillervögel
Hoch in den Lüften fliegen
In Blüthendüften wiegen,
Sich freien Flug’s bewußt,
Ist Lerchen-Sängerlust.
Luftaufwärts All’ sie fahren,
Die deutschen Sänger, ha!
Trarallallallalla.
Und drüber gehts und drunter:
Als über dem Parnaß
Am Heidelberger Faß.
Sind’s auch nicht lauter Reiher,
Sind’s Geier doch und Schreier,
Kuckuke wunderbar.
Die Gimpel und Rothkehlchen,
Stieglitze, liebe Seelchen,
Und schöne Geisterchen,
Altmeister, deine Höhe,
Zu hoch, zu hoch ist die!
Zu dir nur schmachten sie.
Mein Herz, von dem Flamingo,
Der, segnend deutschen Wein,
Einst niederstieg am Rhein.
Wie Colomb in Domingo,
Das Volk von Rhein zum Belt
Sich eine neue Welt.
Aus seinem Prachtgefieder
Viel’ Ferdern flogen nieder,
Jahrhunderte beglückt.
Ob auch die Meister starben,
Wir darben nicht an Farben:
Seht, schwebend zu den Höh’n,
Ja, Schillervögel sind wir,
Und so auf Kindeskind wir
Vererben Dank im Klang,
Daß er hinan uns sang.