Die Schazgräber auf St. Leon

Textdaten
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Autor: Curt Mündel
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Titel: Die Schazgräber auf St. Leon
Untertitel:
aus: Elsaeszische Sagen, in: Alemannia, Band XI, S. 22
Herausgeber: Anton Birlinger
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1883
Verlag: Adolph Marcus
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Erscheinungsort: Bonn
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA*, Commons
Kurzbeschreibung:
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[22] 5 Die Schazgräber auf St. Leon

Auf dem Felsen südlich von Walscheid, der einst das feste Schloss der Grafen von Dagsburg-Egisheim trug, erhebt sich jezt zu Eren jenes Bruno, der aus dem Geschlechte der Grafen von Dagsburg entsprossen, als Leo IX den päpstlichen Stul bestig, eine kleine Kapelle. Ehedem stand eine ältere unweit der jezigen; von lezterer behauptet man, daß sie sich durchaus nicht halten will, sondern beständig zerbröckelt. Die alte Kapelle wurde in einer stürmischen Märznacht des Jares 1809 durch einen Brand zerstört. Noch finden sich Trümmerreste derselben vor und get die Sage, daß in dem Eckstein ein großer Schaz lige. Es ist nämlich auch jezt noch in der Gegend allgemein Sitte, bei dem Bau selbst des kleinsten Gebäudes eine, wenn auch noch so geringe Summe Geldes unter dem Eckstein niderzulegen.

Ein alter Mann aus Walscheid, seines Zeichens Urmacher, dem nie das Glück besonders hold gewesen war, wollte auf seine alte Tage noch einen Versuch machen, dasselbe zu erhaschen. Er brach in einer dunklen Nacht samt seinen drei Sönen mit Brecheisen bewaffnet zur Hebung des Schazes auf. Schon hofften sie den Stein zu lüften, als sich plözlich ein so furchtbares Geschrei und Geheul erhob, daß die Schazgräber entsezt den Berg hinab flüchteten. Noch dreimal versuchte der Mann den Schaz zu heben, doch immer mit demselben Miserfolge.