Die Ratzen in Neustadt-Eberswalde

Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Die Ratzen in Neustadt-Eberswalde
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aus: Die Volkssagen der Altmark
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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31. Die Ratzen in Neustadt-Eberswalde.

Eine besondere Merkwürdigkeit ist es, daß sich in der Stadt Neustadt-Eberswalde gar keine Ratzen finden. Dieses hat folgenden Grund:

In den früheren Zeiten waren allda sehr viele Ratzen, besonders in der städtischen Kornmühle, wo sie vielen Schaden thaten. Da trug es sich um das Jahr 1607 oder 1608 zu, daß sich ein gewisser Mann bei dem Rath meldete und sich erbot, dieses Ungeziefer wegzuschaffen, dergestalt, daß hinführo, so lange die Mühle stehen werde, nimmermehr eine Ratze sich darin halten sollte. Er begehrte eher keinen Groschen, bis ein Jahr hernach, wann er seine Probe würde gethan und das Ungeziefer fortgeschafft haben; davor er dann zehn Thaler gefordert, welche ihm auch versprochen worden, und worauf ihm der Magistrat zwei Thaler sofort bezahlen ließ. Darauf legte der Mann etwas in die Mühle, versteckte auch sonst noch etwas an einen verborgenen Ort. Da war es denn am folgenden Tage mit Verwunderung anzusehen, wie die Ratzen sich haufenweise aus der Mühle fortmachten und den dortigen Fluß, die Finow, hinunterschwammen, also daß keine einzige zurückblieb. Nach Verfließung des Jahres kam der Mann wieder, um die übrigen ihm versprochenen 8 Thaler zu holen, die ihm auch bezahlet wurden. Nach der Zeit sind keine Ratzen, weder in der Stadt, noch in der Mühle, mehr zu spüren gewesen.

Beckmann histor. Beschr. v. Brandenburg. Th. 1. S. 829.