Die Offenbarung Johannis/Kap. 5. Das versiegelte Buch und das Lamm
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Inhalt Kap. 5 | |||
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5,1-7. Das Lamm. 5,1. καὶ εἶδον ἐπὶ τὴν δεξιὰν τοῦ καθημένου ἐπὶ τοῦ θρόνου βιβλίον γεγραμμένον ἔσωθεν καὶ ἔξωθεν[1], κατεσφραγισμένον σφραγῖσιν ἑπτά. Gott hält das Buch auf der offenen Hand, nicht in der Hand (daher επί m. Akkus. vgl. Ez 2,9). Nach unsrer Stelle ist das Buch drinnen und draußen beschrieben, nach Ez 2,10 vorne und hinten. Denn bei Ez handelt es sich um eine ausgerollte Rolle (ἀνείλησεν αὐτήν), hier um ein verschlossenes Buch resp. eine Buchrolle, die wir auch hier annehmen müssen, da das ἔξωθεν γεγραμμένον bei einem wirklichen Buch eine sonderbare Vorstellung ist. Bei einer verschlossenen Buchrolle konnte der Seher dennoch sehen, daß sie außen beschrieben sei. Daß sie es inwendig war, verstand sich dann von selbst (zum ὀπισθόγραφον vergleicht Dstd. Lucian, Vit. Auction 9; Plinius, L. III ep. 5; „a tergo“ Juvenal, Sat. I 6; „in aversa charta“ Martial VIII 22). Über die hier vorliegende Vorstellung des Buches vgl. das zu 3,5 Bemerkte; hier handelt es sich nicht um ein Gerichtsbuch, sondern um das Buch, in dem die Schicksale der Welt verzeichnet sind. Parallelen zu der Versiegelung des Buches finden sich Jes 29,11 (οἱ λόγοι τοῦ βιβλίου τοῦ ἐσφραγισμένου) und Dan 8,26; 12,4.9, dagegen nicht in der Ezechielstelle.[255] Die symbolische Bedeutung der Versiegelung bedarf keiner Erklärung. Schwieriger ist es, wie man sich das Buch und die Siegel des näheren vorzustellen habe. Die Anschauung Hofmanns[2], daß der Inhalt des Buches erst nach der vollständigen Entsiegelung zu Tage käme, also erst 8,1, so daß derselbe in der σιγή bestände, ist jedenfalls abzuweisen. Es ist vielmehr der Inhalt des Buches in den Ereignissen, welche die sieben Siegel bringen, zu suchen, so daß jedes Siegel einen Teil bringt. Dann aber wird die Vorstellung zu akzeptieren sein (Grotius, Spitta), daß das Buch aus sieben einzelnen Membranen bestand, von denen ein jedes wieder sein Siegel gehabt hätte. Dagegen spräche dann allerdings, daß der Seher unter diesen Umständen nicht alle sieben Siegel zugleich hätte sehen können. Daher nehmen Corn. a Lap., de W. in dem aufgerollten Buche mehrere Schnüre an, durch welche die einzelnen Abteilungen zusammengehalten werden und denken sich an diese erst die Siegel befestigt[3]. Es steht freilich dahin, ob sich der Apokalyptiker seine Vorstellung selbst bis ins einzelne plastisch ausgemalt hat. Wenn dann endlich nach der Lösung der Siegel die Ereignisse der Zukunft im Himmel geschehen, so ist hier die Erinnerung an die jüdische Vorstellung, daß alle irdischen Vorgänge im Himmel ihre Vorbilder haben, nicht berechtigt. Denn es handelt sich hier gar nicht um ein Vorspiel im Himmel, dem dann die eigentlichen Vorgänge auf Erden folgten, sondern um eine Weissagung. Es wäre ganz dasselbe, wenn nun der Seher in dem geöffneten Buche die zukünftigen Schicksale der Menschen zu lesen begänne. Die Darstellung erhält nur größere Plastik und Lebendigkeit dadurch, daß die Ereignisse in Bildern vor das Auge des Sehers treten.
5,2. καὶ εἶδον ἄγγελον [ἰσχυρὸν] (> Hipp.; ℵ κηρυσσ. ισχ.) κηρύσσοντα ἐν[4] φωνῇ μεγάλῃ Ein starker (?) Engel, weil er mit lautem, durchdringendem Ruf zu rufen hat. Wieder sind die Erlebnisse des Visionärs von gigantischer Mächtigkeit. τίς ἄξιος[5] (Joh 1,27 mit ἵνα konstruiert) ἀνοῖξαι τὸ βιβλίον καὶ λῦσαι τὰς σφραγῖδας αὐτοῦ; Hysteronproteron[256] (de W.) — 5,3. καὶ οὐδεὶς ἐδύνατο (s. o. S. 162) ἐν τῷ οὐρανῷ[6] οὐδὲ[7] ἐπὶ τῆς γῆς οὐδὲ[8] ὑποκάτω τῆς γῆς ἀνοῖξαι τὸ βιβλίον οὐδὲ βλέπειν αὐτό. Das ganze Gebiet der Schöpfung wird nach seinen drei Regionen aufgezählt, Oberwelt, Erde und Unterwelt. Vgl. Phil. 2,10: πᾶν γόνυ ... ἐπουρανίων καὶ ἐπιγείων καὶ καταχθονίων. Diese Einteilung ist weitverbreitet. Sie bildet auch die Grundlage der babylonischen Kosmogonie und deutliche Spuren finden sich im alten Testament, vgl. Ex 20,4 (Zimmern, KAT³ II 615). Mit den „unter der Erde“ befindlichen können die Hadesbewohner gemeint sein oder die Dämonen (Vitringa). Exod 20,4 (ὅσα ἐν τῷ οὐρανῷ ἄνω καὶ ὅσα ἐν τῇ γῇ κάτω καὶ ὅσα ἐν τοῖς ὕδασιν ὑποκάτω τῆς γῆς) sind freilich mit den unter der Erde befindlichen die meeresbewohnenden Lebewesen gemeint.
5,4. καὶ ἐγὼ[9] ἔκλαιον πολὺ (Imperf. der Schilderung; der Seher befindet sich wie so oft in starker Erregung),ὅτι οὐδεὶς ἄξιος εὑρέθη, ἀνοῖξαι[10] τὸ βιβλίον οὔτε βλέπειν αὐτό. Die beim Apk beliebte weitschweifige Wiederholung. 5,5. καὶ εἷς ἐκ (s. o. S. 166) τῶν πρεσβυτέρων λέγει μοι· μὴ κλαῖε, ἰδοὺ ἐνίκησεν ὁ λέων ὁ ἐκ τῆς φυλῆς Ἰούδα, ἡ ῥίζα Δαυείδ, ἀνοῖξαι[11] τὸ βιβλίον καὶ[12] τὰς ἑπτὰ σφραγῖδας αὐτοῦ. Das ἐνίκησεν steht absolut, nicht in unmittelbarer Verbindung mit dem folgenden Infin. (die Berufung aus Ps 51,6 [hebr. זָכַה] nützt nichts. Denn auch hier steht in LXX das ἐνίκησεν absolut. Es ist also nicht zu übersetzen (wie zuletzt noch Vischer): er hat Macht, das Buch zu öffnen. Dagegen spricht der Sprachgebrauch der Apk, in der νικᾶν niemals so gebraucht wird (Dstd.), und auch das Tempus des Aor. Vielmehr ist zu erklären: er hat gesiegt, um zu (Inf. des entfernten Zweckes) öffnen (de W., Dstd., Hltzm., Sp. Vlt. 82 unter Hinweis auf Ps Sal 4,10: οὐκ ἀπέστη, ἕως ἐνίκησεν σκορπίσαι ὡς ἐν ὀρφανίᾳ. Hirscht 45), vgl. übrigens 3,21 ὡς κἀγὼ ἐνίκησα. Unter dem Sieg des Löwen kann nun auch nicht etwa der messianische Sieg verstanden werden, da dieser ja erst noch erfolgen soll, sondern es muß damit eine Tatsache der Vergangenheit gemeint sein. Dann aber sind mit diesem Sieg Tod und Auferstehung gemeint; durch diese Tatsachen hat sich der Löwe das Recht errungen, als Herr über alle zukünftigen Schicksale der Welt das versiegelte Buch zu öffnen. Der Löwe aus dem Stamm Judas heißt Christus in Anlehnung an Gen 49,9, Sprößling Davids (ein aus der Wurzel Davids aufwachsender Sprößling) nach Jes 11,10. Die ganze Schilderung des Messias zeigt noch einige urwüchsige, ungewohnte Züge eines national orientierten Judenchristentums. Sp. hat freilich Bedenken gegen den ganzen Vers erhoben wegen des plötzlichen Eintretens sonst unbekannter [257] Wendungen und der Parallele mit 22,16, auch wegen des ἐνίκησεν (vgl. die Briefschlüsse). Er streicht deshalb den ganzen Vers und vermutet als ursprünglichen Text: μὴ κλαῖε, ἰδοὺ ὁ ἀνοίγων τὸ βιβλίον. Für uns ist im Gegenteil dieser Vers einer der Hauptbeweise dafür, daß auch in dem vorliegenden Abschnitt die Hand des uns bekannten Apokalyptikers sichtbar ist.
5,6. καὶ εἶδον[13] ἐν μέσῳ τοῦ θρόνου καὶ τῶν τεσσάρων ζώων καὶ ἐν μέσῳ τῶν πρεσβυτέρων ἀρνίον ἑστηκὼς[14] (s. o. S. 161) ὡς ἐσφαγμένον. Zwei Auffassungen über die Stellung des Lammes sind möglich. Entweder beziehen sich die beiden ἐν μέσῳ (s¹ läßt übrigens das zweite fort) aufeinander wie das hebräische בין ובין Lev 27,12 (LXX ἀνὰ μέσον καὶ ἀνὰ μέσον). Dann stände also das Lamm in dem Raum zwischen den Ältesten und der Mitte des Thrones (d. h. den vier Tieren), also etwa auf dem gläsernen Meer (de W.). Oder die beiden ἐν μέσῳ laufen parallel und betonen, daß das Lamm überhaupt im Mittelpunkt aller bisher genannten Wesen stand. Für letztere Auffassung spricht erstens der Ausdruck ἐν μέσῳ τοῦ θρόνου verglichen mit 4,6 und zweitens die Parallele 7,17 ἀνὰ μέσον τοῦ θρόνου. Demgemäß befand sich das Lamm auf dem von den vier Cheruben umgebenen Raum (Hltzm. gerade im Zentrum des ganzen Kreises). Das in der Apk so häufige Wort ἀρνίον kommt sonst in der neutestamentlichen Literatur nur noch Joh 21,15 (D πρόβατα) vor; dagegen ἀμνός Joh 1,29.36; I Pt 1,19; Akt 8,32. Die exegetischen Verhandlungen zu dieser Stelle haben m. E. das Resultat ergeben, daß die zuerst von Vischer versuchte Streichung des ἀρνίον an dieser Stelle unmöglich und ein Akt kritischer Willkür ist. Daß an einigen Stellen (6,16; 13,8) eine Interpolation des ἀρνίον sich wahrscheinlich machen läßt, beweist nichts für die mechanische Durchführung der Streichung durch die ganze Apk. Der Widerspruch mit den Attributen des Messias hier und im vorhergehenden Verse ist nicht kritisch aufzuheben, sondern psychologisch zu erklären[15]; und dann gerade außerordentlich interessant und charakteristisch. Weshalb ferner in der apokalyptischen Phantasie ein Lamm mit sieben Hörnern nicht zu dulden sein sollte, ist nicht abzusehen; welchem andern Tiere will man denn mit mehr Recht dies Attribut verleihen? Und endlich entsteht durch die Streichung des ἀρνίον eine Lücke im Zusammenhang, zu deren Ausschmückung man die Phantasie zu Hülfe nehmen muß. Vischer vermutet, daß in einem anzunehmenden aramäischen Urtext ארי gestanden habe[16]; aber was für eine elende Kenntnis der Ursprache mutet er da seinem Übersetzer zu! Noch unglücklicher ist Harnacks Vermutung, daß hier nur ἑστηκώς (vgl. den Beinamen [258] des Simon Magus) gestanden habe. Auch bleibt es unerklärbar, was bei einem jüdischen Messias der Ausdruck V. 5 ἐνίκησεν ἀνοῖξαι bedeuten soll, wenn man nicht die oben zurückgewiesene Erklärung Vischers akzeptiert. Wenn das Lamm als „gleichsam geschlachtet“ eingeführt wird, so ist das wohl kaum anders zu verstehen, als daß es mit einer offenen Wunde (wahrscheinlich, da das Lamm doch als Opfertier gedacht wird, einer Halswunde) erscheint, wenn auch die Vorstellung uns häßlich erscheinen mag. Es ist übrigens nur „gleichsam“ (s. o. zu 4,6) geschlachtet, weil es ja in Wahrheit nicht gestorben ist, sondern lebt. ἔχων[17] κέρατα ἑπτά. Das Horn ist ein Symbol der Macht und Kraft. Henoch 90,37: „Und ich sahe, daß ein weißer Farre geboren wurde, mit großen Hörnern.“ Dan 7,20ff.; 8,3. Es liegt hier wohl eine Analogiebildung zu dem Tier mit den sieben Häuptern (Kap. 13) vor. Das Lamm und der Löwe, das Lamm und die sieben Hörner — beide Male derselbe Gegensatz. καὶ ὀφθαλμοὺς ἑπτὰ, οἵ[18] εἰσιν τὰ ἑπτὰ[19] πνεύματα τοῦ θεοῦ [τὰ] ἀποστελλόμενα (ἀπεσταλμένα)[20] εἰς πᾶσαν τὴν γῆν. Eine dreifache Variante steht zur Wahl ἀποστελλόμενα, ἀπεσταλμένα, ἀπεσταλμένοι. Bei der Entscheidung fragt es sich vor allem, ob das „entsandt werden“ auf die Augen oder auf die Geister zu beziehen sei. B. Weiß entscheidet sich für ersteres — aus folgenden Gründen: 1) Die Vorstellung, daß die Augen die ausgesandten Geister darstellen, sei unvollziehbar. Doch das gilt nur gegen die Lesart ἀπεσταλμένα nicht gegen die andre ἀποστελλόμενα. 2) Im andern Falle müsse man vor dem Attribut den Artikel erwarten (τὰ ἀπεσταλμένα). Man könnte aber eventuell mit einem so alten Zeugen wie Hipp. (Min.) auch den Artikel lesen. 3) Die Parallele Sach 4,10 (ἑπτὰ οὗτοι ὀφθαλμοὶ [κυρίου] εἰσὶν οἱ ἐπιβλέποντες ἐπὶ πᾶσαν τὴν γῆν) lege die erstere Auffassung nahe. Jedoch ist beachtenswert, daß hier gerade nicht das Verbum ἐπιβλέπειν, sondern ἀποστέλλεσθαι gebraucht ist. Es scheint also doch kein Grund vorhanden zu sein, mit A allein die Lesart ἀπεσταλμένοι zu akzeptieren. Dann aber ist auch vielleicht nicht ἀπεσταλμένα, sondern ἀποστελλόμενα zu lesen (welche die sieben Geister sind, die ausgesandt werden über die ganze Erde). Es liegt die Vorstellung vor, daß die Geister, die ständig ausgesandt werden in alle Welt, im Bilde den sieben Augen gleichen, mit denen das Lamm alles sieht, ein herrliches Bild. Wie Jahwe bei Sarcharja 4,10 mit den sieben Augen über die ganze Welt schaut, so hat hier das Lamm die sieben Augen, ist also als Besitzer, Herr der sieben Geister gedacht. Daß das Lamm hier direkt das Attribut Gottes bei Sacharja erhält, ist charakteristisch für die Christologie der Apk. Die zu Grunde liegende mythologische Vorstellung schimmert hier und in der Sacharjastelle noch deutlich hindurch. Daß die Gestirne als die Augen [259] der Gottheit gefaßt werden, mit denen sie über die Welt schaut, ist eine in vielen Religionen geläufige Vorstellung (vgl. Greßmann, Ursprung d. israel. jüdischen Eschatologie 111). Die „sieben“ Augen sind dann ursprünglich die sieben Planeten, die zugleich wieder als lebende Trabanten der Gottheit gedacht werden können. Daß die Geister in Kap. 4,5 als Fackeln vor dem Throne Gottes, hier als Augen des Lammes gedacht werden, gibt, wie mir scheint, zu kritischen Bedenken keinen Anlaß. Weshalb will man denn diese Doppeldeutung dem Apok. weniger zutrauen, als einem nachträglich korrigierenden Redaktor?
5,7. καὶ ἦλθεν καὶ εἴληφεν[21] ἐκ τῆς δεξιᾶς τοῦ καθημένου ἐπὶ τοῦ θρόνου. Das Perf. steht hier nach dem vorhergehenden Aor. mit Absicht. Christus empfängt die Offenbarung der Zukunftsgeheimnisse als bleibenden Besitz. — Diese Gestalt des Lammes, das die Siegel des Buches löst, hat vielleicht eine lange Geschichte hinter sich. Dafür spricht ihre Kompliziertheit; die Attribute des Löwen, der sieben Hörner, der sieben Augen, wollen zu der Figur des hier gemeinten Jesus wenig passen, auch nicht die Vorstellung, daß das Lamm die (Zauber-) Macht hat, die Siegel des Buches zu lösen. Es scheint, als wenn ein alter heidnischer Mythus in dem vorliegenden apokalyptischen Bild verarbeitet und mit der doch wohl spezifisch christlichen Vorstellung vom geschlachteten Lamm verbunden ist. Es wurde hier ursprünglich geschildert, wie in die Versammlung der ratlosen Götter, die eine große Aufgabe nicht erfüllen können (5,2f.), plötzlich eine neue mächtige Gottheit mit den höchsten Attributen himmlischer Lichtgottheiten ausgestattet eintritt. Sie kommt von einem großen Siege (über dämonische Gewalten) her (5,5) und hat nun die Zaubermacht gewonnen, die Siegel des geheimnisvollen Schicksalbuches zu lösen, den alten Weltlauf zu Ende zu bringen und die neue Weltherrschaft anzutreten. Vgl. Marduks Auftreten im Götterkreis im babylonischen Schöpfungsmythus. Gunkel, z. religionsgesch. Verst. d. N. T. 62.
5,8-14. Die Lobgesänge. 5,8. καὶ ὅτε ἔλαβεν τὸ βιβλίον (als er das Buch genommen hatte; 6,1.3), τὰ τέσσαρα ζῷα καὶ οἱ εἴκοσι τέσσαρες πρεσβύτεροι ἔπεσαν (S. 189 Anm. 1) ἐνώπιον τοῦ ἀρνίου. Auf die große Tat erfolgt der Lobgesang der himmlischen Heerscharen, in der Komposition und der Steigerung der einzelnen Lobgesänge ein wundervoller Abschnitt von grandiosem Aufbau (Sp.). Sp. erklärt ἔπεσαν – ἀρνίου für eine Glosse, da 1) die vier Cherubim nicht niederfallen können (doch vgl. 19,4), 2) dieses Niederfallen auch bei den Ältesten nicht wahrscheinlich sei, da sie Zither und Rauchgefäß in der Hand trugen (dagegen vgl., was Hirscht 47 aus den bildlichen Darstellungen ägyptischer Wandgemälde beibringt), 3) das Niederfallen der Ältesten erst 5,14 erfolge (der dritte Gegengrund hebt den zweiten auf, vgl. dagegen Hirscht, 48), 4) durch die Einschiebung des Verbums die folgenden Partizipien in unpassender Weise zugleich auf die ζῷα bezogen erscheinen. Das ist alles [260] nicht überzeugend. Am meisten trifft noch der erste Grund zu. Doch beweist jene Inkongruenz meines Erachtens nur, daß der Apok. von dem ursprünglichen Wesen der Tiere als Thronträger Gottes keine Ahnung mehr hatte. J. Weiß (55) beseitigt hier und in Kap. 4 die Ältesten und stattet dafür die Tiere mit Zithern und goldenen Schalen aus. ἔχοντες (sc. οἱ πρεσβύτεροι) ἕκαστος κιθάραν[22] (14,2f.; 15,2; Ps 146,7; 150,3) καὶ φιάλας χρυσᾶς γεμούσας θυμιαμάτων (Ez 8,11), ἃ (αἵ)[23] εἰσιν αἱ[24] προσευχαὶ τῶν ἁγίων. Falsch ist die Beziehung des αἵ (?) auf φιάλαι da unmöglich die Schalen mit den Gebeten verglichen werden können, sondern nur das in den Schalen befindliche Räucherwerk. „Die Heiligen“ (d. h. Gottgeweihten, — wenn Hltzm. ergänzt „die durch den Versöhnungstod Gott zu eigen gewordenen“, so liest er zu viel aus dem Ausdruck heraus) werden in der Apk häufig die Christen genannt: 8,3.4; 11,18; 13,7.10; 14,12; 16,6; 176; 18,(20).24; 19,8; 20,9. An Heilige, die im Himmel befindlich wären (entweder also vollendete Selige oder Engel), ist nicht zu denken. Denn dann bedurfte es der Darbringung der Gebete nicht. Sp. sieht hier einen an unpassender Stelle aus 8,3 eingedrungenen Zusatz. Dort nur habe es einen guten Sinn, wenn der Engel die Gebete der Heiligen darbrächte. Die Erwähnung der Heiligen steht allerdings recht unvermittelt. Aber der Apokalyptiker liebt solche Antizipationen.
5,9. καὶ ᾄδουσιν ᾠδὴν καινὴν (14,3; Jes 42,10; Ps 33,3; 40,4; 96,1; 144,9) λέγοντες. Zu dem bisherigen Preis des Schöpfers (s. o. zu 4,8) tritt der Lobpreis des Erlösers. „Ein neues Lied“ ist eine in den Psalmen häufige Wendung. ἄξιος εἶ, λαβεῖν τὸ βιβλίον καὶ ἀνοῖξαι τὰς σφραγῖδας αὐτοῦ, ὅτι ἐσφάγης καὶ ἠγόρασας τῷ θεῷ[25] ἐν (s. o. S. 167) τῷ αἵματί σου (s. o. S. 166) ἐκ πάσης φυλῆς καὶ γλώσσης καὶ λαοῦ καὶ ἔθνους. Die Bedeutung des Todes Jesu vermittelt sich der Apokalyptiker hier durch die ursprüngliche und einfache Vorstellung des Kaufpreises (Lösegeldes). I Kor 6,20; I Pt 1,18ff.; II Pt 2,1; Akt 20,28 (vgl. 1,5 die Lesart λύσαντι). Der Loskauf geschieht zu Gunsten Gottes, also aus dem Machtbereich einer feindlichen Gewalt. Der Ausdruck ἐκ πάσης φυλῆς etc. ist gebildet durch Erweiterung des Danielischen „Völker, Nationen, Zungen“ Da 3,4.7.(29); 5,19; 6,25 (Theod. immer: λαοὶ φυλαὶ γλῶσσαι dagegen schwankt LXX: 3,4 ἔθνη χῶραι λαοὶ γλῶσσαι; 3,7.29 ἔθνη φυλαὶ γλῶσσαι; 6,25 ἔθνη γλῶσσαι χῶραι. Der Text der Apk erscheint als eine Mischung von Theod. und LXX) und ein oft wiederkehrender Lieblingsausdruck des Apk: 7,9; (10,11); 11,9; 13,7; 14,6; (17,15). Ein ähnlicher findet sich übrigens auch IV Esr 3,7: natae sunt ex eo gentes et tribus, populi et cognationes.[261] 5,10. καὶ ἐποίησας αὐτοὺς[26] τῷ θεῷ ἡμῶν βασιλείαν[27] καὶ ἱερεῖς (1,6 βασιλείαν ἱερεῖς). Während LXX Ex 19,6 βασιλεῖον ἱεράτευμα übersetzt, liest das Buch der Jubiläen (äth. Text) genau wie hier die Apk „ein Königreich und Priester“. Charles, the book of Jubilees 116, weist nach, daß auch in der jüdischen Überlieferung diese (falsche) Auffassung von ממלכת כהנים die übliche war. καὶ βασιλεύσουσιν[28] ἐπὶ τῆς γῆς. Das βασιλεύσουσιν nimmt das Wort βασιλεία wieder auf und erklärt es. Die Gläubigen sind ein Königreich, d. h. sie sind Könige, sie sollen herrschen. Da Sp. das Ende in unsrer Apk 7,9-17 findet, so ist für ihn die Erwähnung einer Herrschaft der Gläubigen auf Erden hier eine Unmöglichkeit. Er weist daher καὶ — γῆς dem Red. zu. Hervorzuheben ist, daß die chiliastische Grundanschauung des Apokalyptikers sich bereits hier zeigt.
5,11. καὶ εἶδον (das „und ich sah“ ist die stereotyp gewordene Formel, durch welche der weitere Verlauf der Vision eingeleitet wird) καὶ ἤκουσα ὡς[29] (s. zu 4,6, besonders 6,6; 19,1.6) φωνὴν ἀγγέλων πολλῶν κύκλῳ τοῦ θρόνου καὶ τῶν ζῴων καὶ τῶν πρεσβυτέρων. Rings um den kleineren Kreis, der bisher beschrieben war. καὶ ἦν ὁ ἀριθμὸς αὐτῶν [μυριάδες μυριάδων καὶ][30] χιλιάδες χιλιάδων. Dan 7,10 χίλιαι χιλιάδες ... καὶ μύριαι μυριάδες. Vgl. Hen 14,22; 40,1; Apk 9,16. — 5,12. λέγοντες φωνῇ μεγάλῃ (das Partizipium ist nachlässig angeschlossen, wie oft in der Apk) ἄξιός[31] (ον?) ἐστιν τὸ ἀρνίον τὸ ἐσφαγμένον λαβεῖν τὴν δύναμιν. Das geschieht entweder durch die lobpreisende Anerkennung oder durch die tatsächlich bevorstehende Ergreifung der Macht von Seiten des Lammes. Der Lobgesang 11,17 (εἴληφας τὴν δύναμιν .... καὶ ἐβασίλευσας) ist der Refrain dieser Stelle. Daß der Artikel nur vor δύναμις und nicht vor den folgenden Worten steht, zeigt an, daß diese sämtlich aufs engste zusammengehören, so daß das ganze folgende Wortgefüge gleichsam als ein Wort zu lesen ist. καὶ πλοῦτον[32] (d. h. Reichtum an allen Gütern, wie dieser Gott und dem Lamme eigen ist) καὶ σοφίαν καὶ ἰσχὺν (die ersten vier Glieder gehören gegenüber den drei folgenden enger zusammen, in den ersten Gliedern handelt es sich um Ergreifung der Macht, in den letzten um Anerkennung von Seiten der Menschen) καὶ τιμὴν καὶ δόξαν καὶ εὐλογίαν (Lob, Preis, nicht Segen). Vgl. die ähnliche Doxologie I Chron 29,11ff.: μεγαλωσύνη – δύναμις – καύχημα – νίκη – ἰσχύς – [262] πλοῦτος – δόξα. Die Doxologie ist am ähnlichsten der in 7,11, sie ist siebengliedrig wie diese (4,9.11 drei-, 5,13 vier-gliedrig) und zwar kehren hier wie dort dieselben Glieder wieder, nur daß hier πλοῦτος dort εὐχαριστία steht. Die Anordnung ist verschieden, insofern dort εὐλογία δόξα am Anfang, hier am Schluß stehen. Hier bei der Doxologie auf das Lamm handelt es sich in erster Linie um den Gedanken, daß dieses die Macht bekommt.
5,13. καὶ πᾶν κτίσμα, ὃ ἐν τῷ οὐρανῷ καὶ ἐπὶ[33] τῆς γῆς καὶ ὑποκάτω τῆς γῆς[34] καὶ ἐν τῇ (ἐπὶ τῆς) θαλάσση(ης[35]), (beachte das Fehlen[36] der Kopula im Relativsatz) καὶ τὰ ἐν αὐτοῖς „πάντα ἤκουσα λέγοντας“ (?)[37]. Mit den Cheruben, den Presbytern, den Engelchören schließt sich in einem gewaltigen Finale die ganze Schöpfung zum Lobpreis zusammen. Die gewöhnliche Dreiteilung der Welt (s. o. zu V. 3) ist hier durch eine Vierteilung verdrängt, die einen unsystematischen Eindruck macht. Der Apok. will offenbar die Geschöpfe nach ihren Reichen in Luft, Wasser, Erde aufzählen. Aber dazu paßt das ὑποκάτω τῆς γῆς (s. o. zu V. 3) auch das ἐν τῷ οὐρανῷ nicht recht. Man bleibt daher im Zweifel, ob mit dem πᾶν κτίσμα - ἐν τῷ οὐρανῷ die Vogelwelt oder die Engel (dagegen V. 11) gemeint seien. Es sind hier eben verschiedene Einteilungsprinzipien durch einander geworfen. Vgl. übrigens Ps LXX 145,6: τὸν ποιήσαντα τὸν οὐρανὸν καὶ τὴν γῆν, τὴν θάλασσαν καὶ πάντα τὰ ἐν αὐτοῖς. — Das καὶ τὰ ἐν αὐτοῖς πάντα steht scheinbar überflüssig, doch faßt es noch einmal den Begriff πᾶν κτίσμα zusammen, vgl. Mt 26,59: οἱ δὲ ἀρχιερεῖς καὶ οἱ πρεσβύτεροι καὶ τὸ συνέδριον ὅλον - τῷ καθημένῳ ἐπὶ τῷ θρόνῳ (s. o. S. 165) καὶ τῷ ἀρνίῳ ἡ εὐλογία καὶ ἡ τιμὴ καὶ ἡ δόξα καὶ τὸ κράτος (nur noch 1,6 in den Doxologien der Apk) εἰς τοὺς αἰῶνας τῶν αἰώνων[38]. Auch hier herrscht wie im vorhergehenden die Viergliederung.
5,14. καὶ τὰ τέσσαρα ζῷα ἔλεγον[39] ἀμήν[40]. Die Schilderung des Lobpreises kehrt zum Anfang zurück. Die vier Cheruben, als höchste Thronengel, bestätigen den Lobgesang durch ihr ἀμήν. καὶ οἱ πρεσβύτεροι ἔπεσαν καὶ προσεκύνησαν[41]. Die Anbetung gilt Gott und dem Lamm.
Von ihrer Gesamtanschauung von dem jüdischen Charakter der Apk aus, [263] müssen Vischer und Weyland[42] (vgl. auch Schmidt) natürlich den ganzen Abschnitt V. 9-14 streichen. Weder ein Lobgesang auf das Lamm noch die Erwähnung der Erkauften von allen Völkern der Erde paßt in eine jüdische Apokalypse. Wenn Vischer zur Begründung der Beseitigung dieser Verse auf den Widerspruch mit 7,1-8 aufmerksam macht, so ist dagegen zu sagen, daß das Problem nicht hier, sondern in der Beurteilung des letztern, allerdings seltsamen Stückes liegt. Aber auch Vlt. (Erbes 50 schwankt) streicht die Verse, weil der Lobgesang der Engel keine Rücksicht auf das Öffnen des Buches nehme, und weil hier eine fortgeschrittene Christologie vorliege. Von den übrigen Gründen Völters können wir ganz absehen. Wirklich Zwingendes ist für die Beseitigung der Verse nicht vorgebracht, und mit vollem Recht beläßt Sp. sie im Zusammenhang des fünften Kapitels. Nur hat Sp. nicht gesehen, daß gerade diese Verse mehrere (sprachliche) Beweise für die Identität des Verfassers von Apk 1-6 mit dem Verfasser der Apk als eines Ganzen liefern.
Auch das fünfte Kapitel hat in dem Pragmatismus des Ganzen eine zentrale Bedeutung. Wie Gott in seiner majestätischen Ruhe über allem Getriebe und aller Not des Weltverlaufs ruhig thront (Kap. 4), so wird das Lamm in Kap. 5 als der gewaltige und gnadenreiche Held hingestellt, der die geheimnisvollen Geschicke der Welt in seiner Hand hält und den Weltverlauf sicher seinem Ende zuführt. Und wie die christliche Gemeinde in ihren Gottesdiensten, so begleitet die gesamte Kreatur in den drei Reichen seine und des Vaters Taten mit brausenden Lobgesängen.
- ↑ Die Varianten εμπροσθεν και οπισθεν Or.⁴ ⁹⁷; εσωθεν και οπισθεν A. 1. 14 s² Cypr. Or.² ⁵²⁵ (retro) scheinen Konformationen nach LXX Ez 2,10 τα εμπροσθεν και τα οπισω; den Text lesen PQ Rel. g vg. c s¹ a ae. Hipp. Pr. Vict. Tic. (Orig.Philoc.), also die überwiegende Mehrzahl der Zeugen. Zahn II 599 will freilich mit A Cypr. Orig. εσωθεν και οπισθεν lesen und οπισθεν dann zum folgenden ziehen. Also: „ein Buch, drinnen beschrieben und hinten besiegelt.“ Daß man ein Buch innen beschreibt und, falls es versiegelt wird, auf der Rückseite versiegelt, sind aber bare Selbstverständlichkeiten, deren Hervorhebung man nicht begreift. Daran scheitert die Zahnsche Auffassung, der sich J. Weiß 57ff., durch die Sicherheit der Zahnschen Behauptungen bestochen, anschließt. — Zahn wendet gegen die Annahme einer offenen Rolle, die hinten und vorne beschrieben sei, ein, daß man nicht eine Rolle, sondern nur ein Buch ἐπὶ τὴν δεξιάν, halten könne, eine Rolle halte man ἐν τῇ δεξιᾷ. Als wenn das ἐπὶ τὴν δεξιάν, das hier nur wegen der Größe des Gegenstandes steht, notwendig die Vorstellung eines Balancierens auf der gestreckten Hand einschlösse! Die Vorstellung eines ὀπισθόγραφον erscheint Zahn ärmlich. Aber Ezechiel, an den sich diese Stelle deutlich anlehnt, hat nun doch einmal diese „ärmliche“ Vorstellung, die übrigens wohl mit Absicht gewählt ist, um den großen Reichtum göttlicher Offenbarung auszudrücken, den eine Rolle nicht faßt.
- ↑ Zahn, unter Verweis auf E. Huschke, das Buch mit sieben Siegeln 1860 (J. Weiß schließt sich an Zahn an) vermutet, daß man in dem Buch ein Testament zu sehen habe, das nach römischer Rechtsvorschrift auf den Schnüren entsprechend den sieben Zeugen sieben Siegel tragen mußte (Marquardt, Röm. Privatleben² 805f. andre Belege bei Zahn). Diese Vermutung ist durch nichts bewiesen. Die sieben Siegel sind vom Apok. entsprechend den sieben Zeichen gewählt, nicht umgekehrt. Wenn hier die Vorstellung vorläge, daß die Eröffnung der sieben Siegel nur präliminarische Bedeutung hätte, wie die Ablösung der Siegel bei der Eröffnung des Testaments, so müßte notwendig in dem Gesicht nach der Ablösung des siebenten Siegels der Hauptakt, die Eröffnung des Buches selbst, dargestellt werden. Hier aber liegt die Vorstellung vor, daß mit der Ablösung jedes Siegels sich ein Teil des Inhaltes der Buchrolle verwirkliche.
- ↑ J. Weiß 57,3 teilt mit, daß R. Knopf eine solche Buchrolle mit sieben an Schnüren befestigten Siegeln konstruiert habe.
- ↑ Über die Auslassung des εν in P An. a Or. Hipp. s. Studien 27; Pr. (Cypr.) (g) läßt bei dieser Wendung das εν immer fort 5,2; 18,2; 19,17 cf. 4,4.
- ↑ ℵAP An.(¹)²³ s¹ ae. Hipp. Or.; εστιν αξιος 1. vg. a s² Tic.; αξιος εστιν Q Rel. g c Cypr. Pr.
- ↑ ℵAP An.¹²³ g vg. c s¹ a ae. Cypr. Vict. Pr. Or.; + ανω Q Rel. s² vielleicht Konformation nach Exod 20,4 s. o.
- ↑ ουδε alle dreimal AP An.¹²³, die übrigen ουτε.
- ↑ ουδε – γης > ℵP An.¹ Hipp.cod.
- ↑ > ℵP An.¹ c s¹² a ae. Or. Hipp. Hil.
- ↑ + και αναγνωναι An.¹³ (Glosse)
- ↑ ℵAP An.¹²³⁵ vg. c ae. Or. Hipp. Pr.; ο ανοιγων Q Rel. (s¹²).
- ↑ + λυσαι ℵ vg.cod. a (?) Or.i Hipp. (Glosse).
- ↑ 35. 87 vg. Tic. και ιδον και ιδου (A και ιδου).
- ↑ ℵ 1. 7. 28. 32. 87; alle übrigen εστηκος, wie B. Weiß liest. Es könnte allerdings nach der Bezeugung in dem ἑστηκώς ein einfacher Schreibfehler vorliegen.
- ↑ Man vergleiche übrigens die merkwürdige Parallele Testamentum Joseph. 19: καὶ εἶδον, ὅτι ἐκ τοῦ Ἰούδα ἐγεννήθη παρθένος ἔχουσα στολὴν βυσσίνην καὶ ἐξ αὐτῆς προῆλθεν ἀμνὸς ἄμωμος καὶ ἐξ ἀριστερῶν αὐτοῦ ὡς λέων. καὶ πάντα τὰ θηρία ὥρμουν κατ’ αὐτοῦ καὶ ἐνίκησεν αὐτὰ ὁ ἀμνός. Der Text, der nicht ursprünglich ist, scheint bereits nach der Apk überarbeitet zu sein.
- ↑ Weyland denkt an eine Verwechselung mit אריאל Jes 29 (cf. 29,1).
- ↑ ℵA Q Min.; die übr. εχων.
- ↑ ℵA An.¹ al. s. o. S. 165.
- ↑ > A An.¹ am. fu. harl. ae. Tic. (Vgl. 1,13; 6,1; 16,1).
- ↑ απεσταλμενα ℵ 38. 49. (τα απ. An.¹² Hipp.cod.); απεσταλμενοι A; αποστελλομενα Q Rel. (τα απ. An.⁵ al s¹); Lat. missi.
- ↑ + το βιβλιον An.(¹)⁵ c sa. g lips.⁶ tol. s¹ Cypr. Pr. Hipp. (hinter θρονου 38. cle. fu. dem.); alte Glosse.
- ↑ κιθαρας An.¹³⁵ g vg. Cypr. Pr. Hipp.slav.
- ↑ α ℵQ 36 Hipp.b; d. übrigen αι s. o. S. 165.
- ↑ ℵcAPQ An.¹²³ Orig.; d. übr. (auch Hipp.) > αι
- ↑ Nur mit A 44 (τω θεω ημων); alle übr. τω θεω ημας (ημας τω θεω An.⁴⁵ s¹ s² sa. g vg. a ae. Pr. Cypr. Hipp.) Doch ist bei der richtigen Auffassung der πρεσβυτεροι ein ημας hier völlig unmöglich. Auch das αυτους und βασιλευσουσιν in V. 10 macht die Lesart ημας unmöglich. Konsequent sind hier nur die lateinischen Textzeugen, die auch im folgenden ημας und βασιλευσομεν lesen.
- ↑ ημας g vg. Cypr. Pr. (s. Anm. 4 vorhergehender Seite); > Hipp.
- ↑ ℵA g vg. c Pr. Hipp.; die übrigen verbessern in βασιλεις; s¹ hat beide Lesarten (vgl. das zu 1,6 Bemerkte).
- ↑ βασιλευουσιν AQ Rel. s² (Studien 23), ist schwächer bezeugt und kaum in den Text zu setzen, obwohl ein Grund dieser Änderung schwer einzusehen ist; βασιλευσομεν vg.cod. Pr. (s. Anmerkung 4 vorhergehender Seite).
- ↑ > APQ An.¹² c a ae. g vg. Pr. (Pr. läßt auch 14,3; 19,1.6 das ως fort, kommt also als Zeuge nicht in Betracht).
- ↑ Die Reihenfolge der Ausdrücke ist sehr auffällig, daher vielleicht das μυριαδες μυριαδων mit g vg. Pr. zu streichen.
- ↑ αξιος nur A, es ist zweifelhaft, ob diese harte constructio ad sensum in den Text aufzunehmen ist.
- ↑ ℵAP An.¹²³; Q Rel. τον πλουτον, eine falsche Korrektur.
- ↑ εν τη γη 1. 80 s¹ a ae. Pr.
- ↑ και υποκ. τ. γ. > ℵ Min. fu. c a. Schreibfehler.
- ↑ εν τη θαλασση ℵ g vg. c s¹² Pr.; alle übrigen επι τ. θαλ. Konformation mach dem Vorhergehenden.
- ↑ P An. vg. Pr. bringen das εστιν nach επι της γης, AQ und die meisten Min. s¹ nach επι της θαλασσης (εστιν oder α εστιν), an keiner Stelle lesen es ℵ 38 c s¹² a ae., doch verbessert ℵ dafür in παν κτισμα το.
- ↑ P Min. (λεγοντα A An.¹); παντας ... λεγοντας d. übr. (vg. Tic. Pr.: omnes audivi dicentes); dagegen haben ℵ 30. 34. 36. 98 g παντα και ηκουσα λεγοντας (35. 87. 121 λεγοντων) (Q παντα και παντας). Diese Lesart ist vielleicht aus einem και παντα(ς) ηκουσα λεγοντας 13. (14). 28. 47. 80. (92) entstanden. - Jedenfalls ist das schwierige και zu schwach bezeugt, als daß es in den Text aufgenommen werden könnte.
- ↑ ℵAP An.⁴(⁵) g vg. c s¹² a Pr. Tic.; Rel + αμην.
- ↑ λεγοντα Q Rel. s¹.
- ↑ + το αμην Q Rel. (Glosse: „das“ im Gottesdienst bekannte Amen).
- ↑ + τω ζωντι εις τους αιωνας των αιωνων cle. lips.⁴⁵ Pr.
- ↑ Weyland weist schon von V. 6 an alles dem Redaktor zu, noch radikaler verfuhr Pfleiderer I, wenn er das ganze Kap. 5 dem christlichen Redaktor zuwies.
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