Die Jahreszeiten
[7] Die Jahreszeiten
Genieße, was die Jahreszeit mit sich bringt;
Radieschen, Erdbeeren, grüne Erbsen und Pflaumen;
Was der Veränd’rung in Sonne und Luft entspringt,
Ist stets das beste für deinen gebildeten Gaumen.
Und sich noch die ersten Zähne nicht ausgebissen;
Die prallen Bäckchen zerbersten mit lautem Gekreisch,
Die Zunge schwelgt in unsäglichen Bitternissen.
Erdbeeren aus Wald und Garten, wie duften sie fein,
Ich mache sie trunken zuvor mit gezückertem Wein,
Pechvögel nur erkranken am Nesselfieber.
Die grünen Erbsen brauch’ ich schon gar gekocht;
Die tolle Jugend allein frißt sie aus den Schoten.
Und neuerdings auch hat sie der Arzt mir verboten.
[8] Die üppigen Pflaumen des Herbstes genieß’ ich fast nur
Als Mittel zum Zweck bei unbehaglicher Stauung
Im Unterleib statt Karlsbader Brunnenkur;
Noch manches wäre notwendig hier beigedruckt,
Wie Mammut-Trüffeln, die aus Thessalien stammen;
Doch hab’ ich den ganzen Hymnus schon vollgespuckt,
So läuft mir dabei das Wasser im Munde zusammen.