Die Gedanken des Königs René
Die Gedanken des Königs René.
Der fromme Lautenschläger Herr René
Trug braune Locken – sie sind weiß wie Schnee.
An seiner Stirn verglomm der Kronen Glanz,
Da haftet nichts als nur ein Lorbeerkranz.
Dran spritzt die blaue Rhone scherzend auf,
Von hoher Warte wandert rings der Blick
Der König wägt als Denker sein Geschick:
„S’ist eigen daß man immer mich vertreibt!
Lothringen erbt’ ich, wo die Trift sich sonnt,
Das nahm mir weg Anton von Vaudemont.
Dann erbt’ ich flugs das Fürstentum Anjou
Und noch das nette Ländlein Bar dazu –
Als Gast und schrieb mir meinen Wanderpaß.
Reich Napel war’s, das dann zu Erb mir fiel,
Dort mischte sich der Aragon ins Spiel –
Das schöne Napel! Richtig werd’ ich schlemm!
Da schimmert unvergänglich Dach und Fach –
Ich erb’ es schon. Das Erben ist mein Sach!
Doch geht mein Sach, wie hier, so droben dort,
Holt aus dem Himmel mich der Teufel fort.“