Die Einladung des steinernen Gastes

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Titel: Die Einladung des steinernen Gastes
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aus: Die Gartenlaube, Heft 52, S. 879, 869
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[869]

Die Einladung des „steinernen Gastes“. Scene aus „Don Juan“.
Nach dem Oelgemälde von J. F. Hennings.

[879] Die Einladung des steinernen Gastes. (Mit Illustration S. 869.) Die Scene, welche uns Meister J. F. Hennings aus „Don Juan“, Mozart’s höchstem Meisterwerke, in seinem stimmungsvollen Bilde vorführt, gehört ohne Zweifel zu den ergreifendsten Partien der berühmten Oper. Sie ist aber auch geschichtlich interessant, denn sie bildet den Kern jener Fabel, die von so vielen Dichtern bearbeitet wurde und so viel Don Juane den Litteraturen aller Völker verlieh. Wie die andalusischen Chroniken berichten, lebte einst in Sevilla ein junger vornehmer Mann Don Juan Tenorio, der den greisen Komthur Gonzalo de Ulloa erstach, als dieser die gewaltsame Entführung seiner Tochter hindern wollte. Während der Leichnam des Gemordeten im Kloster zu St. Francisco beigesetzt und auf dem Grabmal des Komthurs seine Statue errichtet wurde, ging der Mörder Dank seiner Geburt straflos umher, bis ihn die Mönche in das Kloster lockten und heimlich ermorden ließen. Nach außen wurde inzwischen das Gerücht verbreitet, Don Juan habe die Statue des Komthurs verhöhnt, worauf ihn diese erfaßt und durch die klaffenden Steinplatten in das höllische Feuer gestürzt habe. Mit Zugrundelegung dieses Berichtes hat im Jahre 1634 der Mönch Gabriel Tellez das Schauspiel „Der Verführer von Sevilla oder der steinerne Gast“ geschrieben, welches bald außerhalb Spaniens bekannt wurde und das Original aller Don Juane bildet. Der Inhalt dieses Schauspiels und dessen Beziehung zu der Mozart’schen Oper sind von Fr. Helbig im Jahrgang 1874, S. 322 der „Gartenlaube“ ausführlich dargelegt worden. Schon Gabriel Tellez läßt den übermüthigen Don Juan die Statue des Komthurs zum Abendessen einladen, und auch in Mozart’s Oper finden wir dieselbe Scene wieder.