Die Baumwollenspinnerei von Trübenbach und Schneider zu Dorfschellenberg bei Augustusburg

Textdaten
<<< >>>
Autor: Diverse
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Baumwollenspinnerei von Trübenbach und Schneider zu Dorfschellenberg bei Augustusburg
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 1, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 1, Seite 183–184
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Neusalza
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Commons und SLUB Dresden
Kurzbeschreibung:
{{{SONSTIGES}}}
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[Ξ]

Baumwollenspinnerei von Trübenbach & Schneider zu Dorfschellenberg bei Augustusburg.

[183]
Die Baumwollenspinnerei von Trübenbach und Schneider zu Dorfschellenberg bei Augustusburg.


Dieses Etablissement ist gänzlich isolirt nahe bei dem Dorfe Dorfschellenberg, unterhalb des alten Schlosses Augustusburg und an dem reizenden linken Ufer des Flöhaflusses gelegen, dessen Lauf sich durch romantische Bergparthien nach Hohenfichte zu bis zu dem Dorfe Flöha hinzieht, wo dieser Fluß in die Zschopau fällt. In nächster Nachbarschaft steht die sogenannte Höllenmühle, bei welcher vor einigen Jahren eine steinerne Brücke über den Flöhafluß erbaut ist, welche die Straßenverbindung mit Leubsdorf und den höhergelegenen Gebirgsortschaften, sowie nach Freiberg vermittelt.

Der Gebäudecomplex besteht aus

zwei Hauptfabrikgebäuden, in denen die zu einer guten Baumwollenspinnerei erforderlichen Maschinen, größtentheils von den neuesten und besten Constructionen, aufgestellt sind;
einem Wohn- und Wirthschaftsgebäude mit Stallung und Einfahrt sowie einer Schmiede;
einem langen Schuppen- und Holzstallgebäude;
einem Wolllagergebäude mit Kohlenniederlage;
einer Wagenremise und
einem Scheunengebäude,

welche meistentheils massiv erbaut und mit Schiefer-, Ziegel- und Pappdächern versehen sind.

Zu der Fabrik gehört noch ein großer Zier- und Gemüsegarten mit einigen Pavillons und einer Fontaine versehen.

Die in diesem Etablissement betriebene Fabrikation umfaßt baumwollene Garne in den Nummern von 10 bis 60, welche theils ein-, zwei- und dreifach geweift, größtentheils aber ungeweift in [184] Cops zur Strumpfwirkerei und in Bobbins zur Weberei geliefert werden; nebenbei werden auch mehrdrähtige Strickgarne fabricirt. Die Haupterzeugnisse bestehen aber in guten Strumpfgarnen, die meistens an mechanische Strumpfwaarenfabriken Sachsens und der Nachbarländer abgesetzt werden.

Durch Anschaffung der neuesten Maschinen haben sich die Erzeugnisse der Fabrik in ihrer Qualität so verbessert, daß sie die frühere gefährliche englische Concurrenz völlig aus dem Felde geschlagen haben.

Diese Erzeugnisse sind im Jahre 1845 auf der Industrieausstellung zu Berlin und 1850 auf jener in Leipzig ausgestellt gewesen und haben auf letzterer die große silberne Preismedaille davon getragen.

Die Fabrik enthält 4 Schlag- und Spreadings-Maschinen zum Oeffnen und Reinigen der Baumwolle, 68 Krempeln, 11 Streckwerke, 12 Fleyer und 30 Feinspinnmaschinen, zum Theil Hand-Mule, zum Theil Selfacting-Mule-Maschinen mit 7500 Feinspindeln, welche wöchentlich 80,000 Pfund liefern. Die Maschinen werden durch eine Turbine von sechszig Pferdekräften betrieben.

Beschäftigt sind hier fortwährend

sein Dirigent, gegenwärtig Herr Bleicker, ein geborener Schweizer und in den größten Spinnereien der Schweiz und Böhmens praktisch gebildet,
zwei Contoristen,
ein Werkmeister,
ein Spinnmeister,
zwei Krempelmeister,
einhundert und zehn erwachsene Fabrikarbeiter,
fünfzig Kinder, und hierüber noch
sechs Maschinenbauer, Schmiede, Holzarbeiter u.s.w. zur Besorgung der nöthigen Reparaturen von im Gange befindlicher und zur Einrichtung neuer Maschinen.

Besitzer dieses Etablissements sind die Herren

Traugott Wilhelm Trübenbach und
Friedrich Alfred Schneider.

Beides Kaufleute in Chemnitz, welche daselbst noch ein Verkaufsetablissement besitzen, in dem zwei Commis beschäftigt sind.

Dieses Etablissement wurde im Jahre 1837 von den Herren J. W. Trübenbach und Rudolph Wachler gegründet, für welchen letzteren Theilhaber seit dem Jahre 1850 der jetzige Mitbesitzer, Herr F. A. Schneider, in das Geschäft eintrat, und seit diesem Zeitpunkte wurde nach und nach die frühere Production von nur 40,000 Pfund Garne die Woche auf das Doppelte erhöht.