Deutsche Singvögel in Amerika

Textdaten
<<< >>>
Autor: C. F.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Deutsche Singvögel in Amerika
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 31, S. 532
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[532] Deutsche Singvögel in Amerika. Als Kolumbus im Jahre 1493 seine zweite Reise nach der Neuen Welt antrat, führte er auf seinen Schiffen allerlei Haustiere und Kulturpflanzen der Alten Welt mit sich. Amerika sandte uns später dafür den Tabak und die Kartoffel. Dieser Austausch zwischen der Flora und Fauna der beiden Welten ist noch nicht gänzlich abgeschlossen, obwohl er heute hauptsächlich nur noch der Liebhaberei des Blumen- oder Tierfreundes dient.

Namentlich den Deutschen in Nordamerika fehlt so vieles, was sie in der alten Heimat liebgewonnen haben. So vermissen sie auch den melodischen Gesang der deutschen Vögel, der Nachtigall Klage, der Lerche Jubeltriller, der Amsel Flötentöne, des Schwarzplättchens Liebeslied und des Buchfinken Schlag, und so suchen sie seit Jahr und Tag deutsche Singvögel in Amerika heimisch zu machen. Dies gelingt aber schwerer, als man glaubt. Namentlich die Zugvögel können sich in die neuen Verhältnisse nicht immer finden. Es ist bis jetzt nur gelungen, den Stieglitz in Boston und New York und an einigen Orten auch die Lerche einzubürgern. Günstiger fiel der Einbürgerungsversuch in Portland im Staate Oregon, also westlich vom Felsengebirge, aus. Wie H. Nehrling in seinem Prachtwerke „Die Nordamerikanische Vogelwelt“ berichtet, ist das dortige Klima ungemein mild. Im Frühling 1889 wurden von dem „Verein zur Einführung nützlicher deutscher Singvögel in Oregon“ etwa dreihundert Pärchen deutscher Singvögel importiert und freigelassen.

Man hat diese Versuche fortgesetzt und wiederholt eine größere Anzahl deutscher Vögel angesiedelt. Mögen sie dort gedeihen und durch ihren Gesang in Garten und Hag die Deutschen jenseit des Oceans erfreuen und in ihnen Erinnerungen an die alte Heimat wecken! C. F.