Des Mägdleins Nachtgebet
Des Mägdleins Nachtgebet.
Vergangen ist der lange Tag,
Und Alles ruh’n und schlafen mag.
Mein Herz in Sehnsucht wacht allein
Und denket dein.
In der ich hieng an deinem Mund.
Es blickt der Mond durch’s Fensterlein
So trüb’ herein.
Da kommt mir’s wieder in den Sinn,
Manch Thränlein wein’ ich arme Maid
In Einsamkeit.
Doch still! Ich will nicht weinen mehr,
Gedenke ich in Sorgen schwer,
Im fremden Land.
Vergieb mir, daß ich diese Nacht
Nur meines Leides hab’ gedacht;
Im Bette schnell erheb’ ich mich
Und sage Alles Gott dem Herrn,
Der höret fromme Liebe gern;
Er wird dich halten treu und gut
In sich’rer Hut.
Daß du mir hold seist allestund,
Daß ich dein Glück in Freud’ und Leid,
In Ewigkeit.