Des Grafen Galeazzo Gualdo Priorato Beschreibung von Hamburg im Jahre 1663

Textdaten
Autor: Galeazzo Gualdo Priorato
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Titel: Des Grafen Galeazzo Gualdo Priorato Beschreibung von Hamburg im Jahre 1663
Untertitel:
aus: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, Band 3, 1851
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1663
Erscheinungsdatum: 1674 (Original)
Verlag: Johann August Meißner (Übersetzung)
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Erscheinungsort: Bologna (Original), Hamburg (Übersetzung)
Übersetzer: Martin Hieronymus Hudtwalcker
Originaltitel: Relationi de’ governi e stati delle citta imperiali ed ansiatiche di Colonia, Lubecca, Bremen, ed Amburgo, di Norimberg, Augusta, Ulm, e Francfort, e delle corti e stati de' Serenissimi Elettor di Baviera, Duca di Giuliers e Neoburg; e Langravii d’ Hassia in Cassel e Darmstat.
Originalsubtitel:
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Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung: Übersetzung einer Beschreibung Hamburgs
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[140]
Des Grafen Galeazzo Gualdo Priorato Beschreibung von Hamburg im Jahre 1663.
Mitgetheilt vom Senator Hudtwalcker Dr.

Der vollständige Titel des Buches, in welchem sich diese Beschreibung findet, und wovon ich wahrscheinlich das einzige in Hamburg befindliche Exemplar besitze, ist: Relationi de' governi e stati delle città imperiali ed ansiatiche di Colonia, Lubecca, Bremen, ed Amburgo, di Norimberg, Augusta, Ulm, e Francfort, e delle corti e stati de' serenissimi Elettor di Baviera, Duca di Giuliers e Neoburg; e Langravii d' Hassia in Cassel e Darmstat. Descritte dal Co. Galeazzo Gualdo Priorato. In Bologna, per Giacomo Monti. 1674. 12. In der Vorrede erzählt der Verfasser, daß er seine Bemerkungen auf einer Reise im Jahre 1666 gesammelt habe, doch nennt er im Texte das Jahr 1663 als dasjenige seiner Bemerkungen über Hamburg. Man wird übrigen wahrnehmen, daß er, einige falsch aufgefaßte deutsche Worte und Namen abgerechnet, und mit Ausnahme einiger Mißverständnisse, im Ganzen gut beobachtet hatte.[1] Unsere Uebersetzung ist im Wesentlichen möglichst getreu, doch ist die dem Italiener gewöhnliche Breite der Darstellung etwas zusammengezogen.


Ueber den Ursprung der Stadt Hamburg (so schreibt der Verfasser immer in der Beschreibung selbst) läßt sich so wenig als über ihren Namen etwas Gewisses sagen. Bis zu Karls des Großen Zeit war die Stadt heidnisch, ward aber durch den [141] h. Anschar (Anascario) zum Christenthum bekehrt. Ludwig der Fromme stiftete daselbst ein Erzbisthum, dessen erster Inhaber Anschar selbst war. Nach seinem Tode ward er als Hamburgs Schutzpatron verehrt, das Erzbisthum selbst aber wegen der häufigen Einfälle und Zerstörungen der Stadt durch Dänen, Gothen, Wenden (Vandali) und andere barbarische Völkerschaften, nach Bremen verlegt.

Schon unter Ludwig dem Frommen ward die erste, später mehrmals zerstörte, zuletzt vor etwa 300 Jahren wieder erbauete Kathedrale errichtet und der h. Jungfrau gewidmet; dann kamen nach und nach die St. Petri- und Pauli-, die Nicolai-, Catharinen- und Jacobikirche hinzu, so wie die Volksmenge sich vermehrte.

Die Stadt erhielt von verschiedenen Päbsten und Kaisern, sowie von anderen europäischen Monarchen vielfache Privilegien und Vorrechte; dies, und die treffliche Regierungsform, welche man einführte, trug viel zur Aufnahme der Stadt bei, die nach und nach immer mehr erweitert ward.

Um das Jahr 1460 vertauschte man den bis dahin sehr bedeutenden Handel mit Bier mit dem Seehandel und der Schifffahrt, und das mit solchem Erfolge, daß Hamburg jetzt die bedeutendste, mächtigste und volkreichste Handelsstadt von ganz Deutschland ist. Ihre Lage zwischen den Flüssen Elbe und Astria[2] ist sehr günstig und schön. Die Elbe entspringt in Böhmen, fliest durch Sachsen, Brandenburg und andere Provinzen, und ergießt sich, schiffbar, ins Meer. Die Astria kommt aus Holstein, und fließt von der Westseite in die Stadt, und sodann in die Elbe.

Die Stadt liegt in einer fruchtbaren, nur durch kleine Hügel, die man oft kaum bemerkt, unterbrochenen Ebene. Von der Ostseite fließt ein Arm der Elbe in die Stadt, und bildet zwei so große Kanäle, daß sie zum Hafen für die größten Schiffe dienen. Aus diesen zwei Hauptkanälen hat man verschiedene kleinere abgeleitet, über welche mehr als 100 Brücken führen, von denen einige von Stein, die meisten hölzern sind. Merkwürdig ist, daß man aus dem Wasser dieser Kanäle das Bier in Hamburg brauet, welches [142] aus Elbwasser nicht geräth. Der andere größere Elbarm fließt nahe bei den Wällen der Stadt an der Südseite vorbei. Das Wasser der Astria treibt viele Mühlen und andere Anlagen, zur großen Bequemlichkeit der Einwohner; aus diesen Mühlen zieht die Stadt eine jährliche Einnahme von nahe an 80000 Thalern (scudi). Außerdem giebt es auf den Wällen auch verschiedene Windmühlen.

Außer dem großen Hafen giebt es einen kleineren Oberhafen, der aber doch Schiffe von 60 bis 70 Lasten trägt; dies sind solche mit flachem Boden.

In der Elbe, welche hier seht breit ist, giebt es verschiedene kleine Inseln mit Viehweiden, Häusern, Kirchen und Gärten bedeckt, die ihnen ein sehr schönes Aussehen geben. Ein Theil derselben gehört dem Könige von Dänemark, ein Theil dem Herzog von Lüneburg; andere sind im Besitz von Edelleuten und anderen Herren.

Die Wälle sind von solchem Umfange, daß ein Mann zu Pferde, der einen guten Schritt reitet, zwei Stunden gebraucht, um die Stadt zu umreiten. Sie enthalten, ohne den Theil, der an den Fluß stößt, 21 Haupt-Bastionen nach neuerer Art der Befestigung, mit Faussbraie, Wassergraben, Ravelinen, Halbmonden, Pallisaden, Contrescarpen und anderen Werken, so daß die Stadt für einen der festesten Plätze in Europa gelten kann.

An der Seite gegen Altenau, welches dem Könige von Dänemark gehört, ist das Terrain höher, und und sind die Bastionen so hoch, daß sie die ganze Gegend beherrschen und die Neustadt von Hamburg völlig sichern; auf gewissen Anhöhen sind hier zwei Hornwerke, eines hinter dem andern, angebracht. Diese neuen Festungswerke wurden zum Schutz der Altstadt in den Jahren 1615 bis 1617 errichtet, und im Jahre 1620 ward auch die Neustadt mit solchen umgeben, obgleich das Volk sich wegen der großen Kosten sehr widerspenstig zeigte, und den Bürgermeister steinigen wollte, der die Sache mit vieler Klugheit und Politik vorgeschlagen und selbst gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt hatte.

[143] Die Stadt hat sechs Hauptthore, wozu noch einige Ausgänge nach der Flußseite hinzukommen. Sie sind groß und schön gebauet, von Stein, mit Fallgittern und Zugbrücken versehen; jedes derselben enthält, drei Wachen und Außenthore, sowie Alles, was zu einer starken Festung gehört.

Zur Bewachung dieser Thore und der Wälle pflegt der Senat in Friedenszeiten 1200 gut eingeübte Infanteristen zu halten, und einen Obersten, welches jetzt, im Jahre 1663 der Herr Johann Cappey[3] ist, ein Deutscher aus Obersachsen, ein erfahrener und tapferer Mann. Er so wie die übrigen Offiziere werden sehr gut bezahlt. Wenn die Sicherheit der Stadt es erfordert, wird die Zahl dieser Soldaten noch vermehrt. Des Nachts wird die Wache noch durch eine bis zu vier Compagnieen bewaffneter Bürger je nach dem Bedürfniß verstärkt; diese kehren mit Tagesanbruch, wenn die Thore geöffnet worden, in ihre Häuser zurück. Von diesen bewaffneten Bürgern giebt es über 10000, in 5 Regimenter getheilt, deren jedes einen Obersten hat, welcher ein Senator ist, sowie einen Obristlieutenant aus den geeignetsten Bürgern, dann Hauptleute und andere Offiziere. Auch in der Stadt sind verschiedene Wachen auf den Marktplätzen und an sonstigen Orten. Wenn etwas Erhebliches vorfällt, so treten die Obersten und ihre Stellvertreter zur Beratung zusammen, und berichten an dem Senat, der das Erforderliche beschließt.

Außer den 1200 eigentlichen Soldaten unterhält der Senat 100 bewaffnete Nachtwächter zur Erhaltung der nächtlichen Ordnung und Sicherheit. Wenn diese ein Frauenzimmer, selbst mit Begleitung, antreffen, die ihnen als eine Courtisane verdächtig scheint, so arretiren sie dieselbe. Sie wird dann verhört, und wenn sie gesteht, mit wem sie zu thun gehabt hat, so wird derselbe sofort festgenommen, und in eine Geldstrafe verurtheilt, das Mädchen aber, wenn sie überführt ist, eine liederliche Person zu sein, an den Pranger gestellt, ausgepeitscht, gebrandmarkt, und der Stadt verwiesen. Durch diese gute Einrichtung werden viele Unordnungen verhütet.

[144] Hamburg gehört zu den Hansestädten, so genannt, weil sie nahe an der See liegen. In alter Zeit gab es deren 72, in vier Quartiere geteilt; Preußen, wovon Danzig: Vandalien, wovon Lübeck: Niedersachsen, wovon Braunschweig: und der rheinische Kreis, wovon Köln die Hauptstadt war. Im Lauf der Zeiten haben nur noch sechs ihre Freiheit erhalten, nehmlich die vier genannten, und Bremen und Hamburg. Drei von diesen werden überdies von benachbarten Fürsten in Anspruch genommen; nehmlich Braunschweig von den Herzogen von Braunschweig und Lüneburg; Hamburg von dem Könige von Dänemark, und von dem Herzog von Holstein; Bremen aber von der Krone Schweden, als Erzbischof von Bremen. Diese Städte sind mit einander und mit den Staaten von Holland verbündet, und besitzen, gleich den übrigen freien Reichsstädten, viele Privilegien.

Die Regierung von Hamburg ist in Händen des Senats, der aus vier Bürgermeistern oder Consuln, und zwanzig Senatoren besteht, die aus den einflußreichsten und erfahrensten Männern gewählt werden. Jeder Senator hat irgend ein besonderes Amt. Außerdem hat der Senat drei Syndici und drei Secretarien. Diese führen die Processe und referiren dem Senat, werden auch öffentliche Anwälde genannt, und zu öffentlichen und privaten Geschäften der Stadt verwandt.

Das Niedergericht, an welches die Rechtssachen in erster Instanz gelangen, besteht aus zwei Senatoren, welche Namens des Senates darin sitzen, jedoch ohne Votum, dann aus zwei graduirten und sechs anderen Bürgern. Sie erkennen in Criminalsachen, und in Civilsachen bis zu einer gewissen Summe. Die Appellationen gehen an den Senat.

Der Rath der Admiralität besteht aus einem Bürgermeister, drei Senatoren, acht kaufmännischen Bürgern, und zwei Schiffscapitainen. Diese entscheiden in Seesachen. Auch hier kann an den Senat appellirt werden, doch nur, wenn die Summe 800 Reichsthaler übersteigt. Auch kann in Sachen, welche Schuldverschreibungen, Verpfändungen und Aehnliches betreffen, vorausgesetzt, daß es Handelsangelegenheiten sind, gegen das Urtheil des Senates [145] nicht weiter appellirt werden. Denn Kaufleute können ihre Zeit nicht durch Appellationen an die Kammer zu Speier oder an den Reichshofrath verlieren.

Sodann ist noch die Kammer vorhanden, bestehend aus acht Bürgern, welche die öffentlichen Einnahmen erheben, und nach Anweisung des Senats die Ausgaben beschaffen. Sie müssen immer zu Anfang des Jahres genaue Rechnung ablegen, durch welche gute Regel viele frühere Unordnungen verhütet worden sind.

Wenn es sich darum handelt, einen Krieg anzufangen, oder einen Frieden oder ein Bündniß zu schließen, oder wenn andere wichtige Dinge vorliegen, aus denen ein Schade für die Stadt entstehen könnte, so versammelt der Senat zwölf dazu bereits erwählte und bestimmte Bürger, und beräth sich mit ihnen. Ist die Sache schwierig, so werden noch 48, und wenn auch das nicht ausreicht, 144 berufen; in besonders schwierigen Angelegenheiten aber wird die gesammte Bürgerschaft versammelt. Man nennt sie die erbgesessene (possessionaria), und in solchen Fällen ernennt man auch wohl Deputirte aus der Bürgerschaft, um desto besser mit dem Senat zu berathschlagen.

Es ist auch noch ein anderes Collegium von zwölf Personen vorhanden, welche man Oberalten (der Verfasser schreibt zweimal Overslters) nennt, drei aus jeder Parochie. Sie versammeln sich in einem besondern Zimmer auf dem Rathhaufe, und haben einen Syndikus und einen Secretair. Ihr Einfluß ist groß, denn sie controlliren gewissermaaßen den Senat, und pflegen ihm bisweilen zu opponiren, so daß er nachgiebt. Sie repräsentiren die gesammte Bürgerschaft, und der Senat kann ohne ihre Zustimmung über keine öffentliche Gelder verfügen.

Der Zoll, den man von Waaren, von Wein, Bier und dergl. erhebt, wird von einem Senator, einem Bürger, und einem andern verwaltet, der bei dem Zoll assistirt, welchen die Admiralität erhebt Diese halten täglich Sitzung, außer Sonntags, von 10 bis 12 Uhr Morgens, und von 2 bis 4 Uhr Nachmittags. Obgleich der Zoll mäßig ist, da er nur 1 3/4 Procent beträgt. So bringt er, bei der Menge der Kaufmannsgüter, doch viel ein.

[146] Jedes Jahr um Michaelis findet eine große Versammlung aller Bürger statt, in welcher zur Bestreitung der Staatsausgaben ein Schilling vom Mark von den Miethen der Häuser[4] und sechs Procent vom Verkaufswerth der Ochsen, [5] die zu Markte gebracht werden, gefordert wird, und wo auch andere Gegenstände von minderer Wichtigkeit erlediget werden.

Außer den angeführten Collegien und Gerichten giebt es aber auch noch verschiedene andere zur Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten.

Hamburg nahm im Jahre 1527 die Reformation von Luther an, nach der augsburgischen Confession, welche Religion seitdem in der Stadt und deren Gebiet die ausschließliche geblieben ist, und es wird keiner anderen Confession öffentliche Religionsübung, gestattet. Doch genießen die Fremden jeder Confession Gewissensfreiheit. Die Calvinisten haben eine Kirche in Altenau, welches in der Entfernung eines Kanonenschusses von Hamburg an der Elbe liegt, und ebendaselbst haben auch die Katholiken ihre Messe in einer Kirche, welche ihnen der König Friedrich III. von Dänemark auf Ansuchen des allerchristlichsten Königes Ludwig XIV. bewilliget hat. Außerdem ist katholischer Gottesdienst in den Wohnungen derjenigen fremden Minister zu Hamburg, welche dem katholischen Glauben angehören.

Außer den schon oben erwähnten Hauptkirche gab es noch folgende: Die Kirche zum H. Geist, jetzt ein Hospital für alte Männer und Frauen. St. Maria Magdalena, einst ein Barfüßerkloster, jetzt gleichfalls ein Hospital. St. Johann, früher Dominicanerkloster, wird jetzt von lutherischen Klosterfrauen bewohnt. St. Karl, wo, wie in den größeren Kirchen, lutherischer Gottesdienst gehalten wird.[6] St. Anschar, jetzt Waisenhaus. Hier sind 600 Waisenkinder, und die Zahl nimmt fortwährend zu.

[147] Auch ist in diesem Jahrhundert ein Haus errichtet worden, welches man ergastulum oder „Gotthaus“ nennt, mit der Inschrift: labore nutrior, labore plector. Es ist für Vagabunden bestimmt, die nicht gut thun wollen, sowohl Männer als Weiber. Sie werden zur Arbeit angehalten, sowohl zur Strafe, als um ihren Unterhalt zu verdienen.

Für arme Kranke und Fremde giebt es ein sehr gut gehaltenes Hospital.

Das Hiobshospital ward im Jahre 1521 für Venerische errichtet; jetzt, da es vermuthlich Mittel genug besitzt, und jene Krankheit nicht so häufig mehr ist werden auch alte Männer und Frauen darin verpflegt.

Außerhalb des Thores „Steindorff“ befindet sich das St. Georgshospital für arme Aussätzige, und vor dem Thore „Milendorff“ ein Irrenhaus, nahe bei dem Lazareth.

Eine besondre Merkwürdigkeit sind 500 Häuser, die das Privilegium besitzen, Bier zu brauen. Früher, und ehe der Seehandel aufkam, war dies Geschäft sehr bedeutend. Jetzt wird nur noch in 150 Häusern gebraut; aber die Eigenthümer der übrigen vermiethen ihr Privilegium, und ziehen daraus mindestens 500 Mark für jedes Haus.

Sehenswerth ist auch das Arsenal. Es ist mit Waffen aller Art, Kriegsgeräth, und Artillerie angefüllt. Außerdem stehen viele Kanonen auf den Wällen.

Das Rathhaus ist ziemlich groß und gut eingerichtet. Hier versammeln sich auch die Bürger. Nahe bei demselben befindet sich die öffentliche Bank, auf welche alle Geldzahlungen angewiesen werden. Es wird in derselben eine große Summe Geldes in lauter Reichsthalern aufbewahrt, deren jeder 48 soldi gilt. Fünf Schreiber halten die Bücher, und zwei Kassirer zählen das Geld. Alle Jahre legen sie Rechnung ab, wobei zwei Senatoren und vier Bürger zugegen sind. Das Geld gehört den Kaufleuten, welche es da gleichsam in Sicherheit haben, und die Zahlungen nach Auftrag der Eigenthümer anweisen.[7]

[148] In der Börse versammeln sich jeden Morgen, außer an Festtagen, die Kaufleute zur Verhandlung ihrer Geschäfte in solcher Anzahl, daß es kaum zu begreifen ist.

Es ist ferner vorhanden ein Kornmagazin, welches mehr als 4000 Last Getreide faßt; jede Last beträgt etwa soviel, als vier gute Pferde ziehen können.

So auch eine zahlreich besuchte öffentliche Schule und eine sehr schöne Bibliothek.

Merkwürdig ist auch der Weinkeller der Stadt, weil man daselbst die köstlichsten spanischen, französischen, und Rheinweine sowie andre zu viel niedrigeren Preisen findet, als in anderen deutschen Städten; dies rührt von der Bequemlichkeit der Seeverbindung und dem niedrigen Zolle her.

Auch giebt es eine öffentliche Apotheke mit allen Arten von Medicamenten und Droguen versehen, sowie zwei Stadtwaagen, und eine Münze, in welcher Gold- und Silbermünzen mit dem Wappen der Stadt geschlagen werden. Das Stadtwappen sind drei rothe Thürme auf silbernem Felde.[8]

Es sind vier große Marktplätze vorhanden. Nehmlich der Platz genannt „Oppmarcht“ (Hopfenmarkt) wo Dienstags und Sonnabenbs Fleisch, Fische, Geflügel, Gemüse und andre Eßwaaren feil geboten werden. Der „Berg“. Hier wird alle Tage Torf verkauft. Dies ist eine Erde, die man brennt; dann Holz und Kohlen. Auf dem „Pertmarch“ werden Mittewochs Pferde, und von Michaelis bis Weihnacht dreimal wöchentlich [149] Ochsen, Kühe, Kälber, Hammel, Schweine u. s. w. verkauft. Auf dem Fischmarkt sieht man täglich einen erstaunlichen Ueberfluß von Lachsen, Stören und anderen See- und Flußfischen.

Es giebt auch noch ein neueres Kornmagazin, welches 3000 Last Korn faßt und noch verschiedene andere Vorräthe.

Die Häuser in der Altstadt sind nicht so geräumig, als sie sein könnten, sondern ziemlich beschränkt, und die Gassen nicht eben breit, weil zur Zeit, da sie angelegt wurden, weder die Polizei noch die Architectur so beschaffen war, wie heutiges Tages. Der größte Theil dieser Häuser ist von Holz, mit dazwischen gelegten Backsteinen und Kalk. Doch findet man auch einige moderne Wohnungen, welche ziemlich bequem sind. Die meisten Bürger pflegen sich daran zu ergötzen, ihre Häuser gut zu möbliren und mit allem Nöthigen und in die Augen fallenden Sachen zu versehen. Die Küchen vorzüglich, welche gleich unten wie man in die Hausthüre tritt liegen, sind sauber, und glänzen von vielen Gefäßen, Schüsseln, Becken und anderen Zierrathen.

Die Neustadt, welche immer mehr bebauet wird, enthält breitere und grade Straßen, viele Gärten, und mehrere große Plätze. Hier befindet sich auch eine sehr große und schöne Kirche, welche der Neustadt zur besondern Zierde dient, mit einem sehr hohen Thurm, an welchem jetzt fleißig gebauet wird, und wozu der Bürgermeister Müller[9] den Grundstein gelegt hat.

Hier ist auch ein Hügel, Venusberg genannt, der von oben bis unten mit Häusern bedeckt ist, und an dessen Fuß ein großer Platz, „Scormarch“ (Schaarmarkt) genannt, auf dem aber nur bisweilen Holz und Kohlen verkauft werden.

Ferner ist an den Straßen, die nach Altenau führen, der größte Platz von allen, mit einer Wache und einem schönen Brunnen in der Mitte[10]. Hier wird fast an allen Tagen Holz und Torf feilgeboten.

[150] Es ist auch ein großes Haus vorhanden (casa di nozze), wo Hochzeiten gegeben werden; man feiert sie mit Schmausereien und Tanz drei Tage und drei Nächte lang.[11] Dies Haus hat einen schönen Garten, und nicht weit davon ist eine große Wiese, wo Leinewand gebleicht wird.[12]

Weiterhin ist noch ein andrer Platz, genannt „Iser Hendrich“[13]), auf dessen Mitte eine Wache, und an der einen Seite ein alter nicht gar hoher Thurm steht. Hier endigte früher die Altstadt, mit einem Thore, welches jetzt nicht mehr geschlossen wird. Außerhalb dieses Thores, links, gegen die Altstadt hin, ist ein runder See, den der Fluß Astria bildet, der hier in die Stadt tritt. Am Ende des Sees sind Haufen von Brennholz, in solcher Menge, daß die ganze Stadt während eines vollen Jahres damit versorgt werden könnte.

Es giebt zwei öffentliche Schlachthäuser, eines in der Alt- und eines in der Neustadt, so groß und mit so viel und so gutem Fleisch versehen, daß es kaum zu glauben ist.

Schiffe von allen Größen werden am großen Hafen gebauet, eben so schnell und mit solcher Symmetrie, wie in Holland und England.

Es residiren in Hamburg verschiedene Minister fremder Mächte, nehmlich: Ein Resident Sr. Kaiserl. Majestät, gegenwärtig der Baron von Pettemberg.[14] Ein Desgleichen des allerchristlichsten Königs; jetzt der Baron Bidal.[15] Ein Resident [151] der Krone Schweden: Herr Vincenz Müller[16]. Ein Resident der Königin Christine von Schweden, Don Diego Tesceira, ein Portugiese. Ein desgleichen der Herren Staaten von Holland: Herr Matthias Rumer.[17] Ein desgleichen von Portugal: Herr Nunez da Costa, Portugiese.

Gewöhnlich ist hier auch ein englischer Minister, geammet[18], aber nicht. Und muß man wissen, daß sich in der Altstadt ein Haus befindet, weiches die Stadt der englischen Nation eingeräumt hat; es besitzt viele Privilegien, namentlich die Befugniß, Gottesdienst zu halten, doch in englischer Sprache.

Es giebt in Hamburg etwa 120 portugiesische und 40 bis 50 deutsche jüdische Häuser[19]. Die Portugiesen wohnen meist in der Altstadt und treiben großen Seehandel. Die deutschen Juden hingegen wohnen größtenteils in der Neustadt, und treiben Kleinhandel mit Allem, was ihnen unter die Hände kommt.

Die Juden haben eine öffentliche Synagoge. Sie wurden im Jahre 1613 aufgenommen und haben viele Privilegien, z. B. daß ihnen keine Lasten auferlegt werden dürfen, und daß sie Häuser miethen können wo es ihnen gefällt, ohne daß sie ein Zeichen am Hut oder sonst wo zu tragen brauchen, wie dies in anderen Ländern gebräuchlich ist.

Die hamburgischen Kaufleute treiben Handel sowohl zu Lande als zur See, ihr Handel ist größer als der irgend einer andern Stadt in Deutschland. Der Landhandel betrifft hauptsächlich Getraide und andere Producte aus Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg und anderen Provinzen, die auf der Elbe nach Hamburg, und von da nach Holland, England, Frankreich, Spanien, Italien, Moscovien, Schweden, Norwegen, Dänemark und sonst verführt werden, wohin es Vortheil bringt.

Es sind in der Stadt auch Manufacturen von Tuch und Seidenzeug, von Leinewand und sonstigen Gegenständen, womit ebenfalls viel Handel getrieben wird, sowie mit Leder und Fellen.

[152] Es giebt Kaufleute in Hamburg, welche in allen Hauptstädten Europas Correspondenten haben, wohin die hamburgische Schiffahrt geht, eben so wie die in Holland und England; wenngleich die hamburgischen Schiffe nicht so zahlreich sind. Daraus aber, daß die Holländer jetzt die erste handeltreibende Nation sind, folgt nicht, daß der Handel Hamburgs gegen frühere Zeiten in Abnahme sei.[20] Hamburg kann das Thor Deutschlands von der Seeseite genannt werden, durch welches dies Land alle Lebensbedürfnisse aus den entferntesten Reichen empfängt und wieder ausführt.

Die Zahl der Fremden aller Nationen ist hier groß, da Hamburg der Hauptverbindungsort zwischen Deutschland, Polen und anderen Ländern, und Frankreich, England, Holland, Dänemark, Schweden und Spanien ist, und sich hier stete Reisegelegenheit sowohl zu Wasser als zu Lande findet. Von hier aus gehen Posten nach allen Gegenden. Dienstags nach Holland, Flandern, England, Dänemark, Schweden, Lübeck, Danzig und den in dieser Richtung liegenden Ländern. Mittewochs nach dem Reich und nach Italien. Freitags nach Holland, Schweden u. s. w. Sonnabends nach dem Reich, nach Italien, Frankreich, Flandern, Spanien und England.

Die Briefe aus Holland und den nach dieser Richtung belegenen Ländern kommen Dienstags und Freitags, die aus Italien und dem Reich Mittewochs, die aus Frankreich, Spanien und Flandern Donnerstags an.

Die Bevölkerung kann in der Stadt auf 100,000 Seelen berechnet werden, ohne die Besatzungen der Schiffe und Barken in den Häfen und vor denselben.

Alle Fremden werden gut aufgenommen und höflich behandelt.

Der Senat liebt den Frieden, und sucht mit allen Nachbarstaaten immer im guten Vernehmen zu bleiben. Mit vieler Umsicht und zu allgemeiner Zufriedenheit hat er während der langen [153] Kriege dieses Jahrhunderts die Unabhängigkeit und Neutralität der Stadt auch in den größten Gefahren zu erhalten gewußt.

Die Vornehmen in Hamburg leben anständig in ihren Häusern, und Männer sowohl als Frauen kleiden sich ohne Ueppigkeit. Die Tracht der Senatoren ist ehrwürdig. Sie besteht aus einem großen Mantel mit Falten, mit Besatz von gesticktem Sammet, und offenen herabhängenden Aermeln, und einem sehr nobeln Hut mit krausem Rande von Sammet oder Zeug aus neapolitanischer Seide.

Die dermaligen Bürgermeister, und zwar im Jahr 1663, sind die Herren Bartholomäus Müller,[21] und Nikolaus Jar[22] welche in dem einen, dann Peter Lütkens und Barthel Westreng,[23] welche in dem folgenden Jahre zusammen regieren. Diese Männer haben in ihrer Jugend die Welt gesehen, sind mit den Sitten des Auslandes wohl bekannt, und reden mehrere Sprachen. Der Bürgermeister Müller steht wegen seiner Einsichten in besonderem Ansehen. Syndici sind die Herren Brodero Paoli,[24] Vincenz Garmers und Joh. Möller. Auch ihr Amt ist lebenslänglich und von Wichtigkeit, und sie sind auch Senatoren. Der Syndicus Paoli steht in besondrer Achtung, wegen seines lebhaften Geistes und seiner Erfahrung in allen Geschäften.

Das Gebiet der Stadt gegen Osten erstreckt sich etwa vier deutsche Meilen weit längs der Elbe, und ist ungefähr anderthalb Meilen breit; es ist so fruchtbar, schön und reizend, daß man sagen kann, daß keine Spanne Landes dort vorhanden ist, die nicht Frucht trüge. Es ist voll Dörfer, Weiler und einzelner Häuser, und es wird darin auch starke Viehzucht getrieben.

Die erste Hälfte gehört Hamburg allein, zwei Meilen weit, die andre besitzt es gemeinschaftlich und in bester Eintracht mit Lübeck. Der Hauptort ist die Stadt oder Flecken Berghendorf, wo ein Amtmann beider Städte seinen Sitz hat.

[154] Jenseits der Elbe besitzt Hamburg noch ein kleines Gebiet, eine Meile lang und eine halbe Meile breit, welches ebenfalls wohl angebauet ist und eine Kirche enthält, Marbourg[25] genannt, mit einem kleinen Schlosse; es ist von den Ländern des Herzogs Christian Ludwig von Braunschweig und Lüneburg umgeben.

Gegen Norden und Osten liegt noch ein Hamburg gehörender Strich Landes, etwa zwei Meilen lang, der an die Grafschaft Pennemberg,[26] dem Könige von Dänemark gehörig, und an das Herzogthum Holstein gränzt. Auch hier sind viele Dörfer, Kirchen und Wohnungen, und das Land ist fruchtbar und gut angebauet.

An der Südseite der Elbe und an ihrer Mündung, achtzehn Meilen von Hamburg entfernt, am Meere, besitzt der Senat noch ein Stück Landes, etwa zwei Meilen im Umfange, an das Herzogthum Bremen gränzend, worin eine kleine Stadt, Namens Ritzsebüttel liegt, nebst einem Schloß mit starker Besatzung. Hier führt immer ein hamburgischer Senator das Regiment. In der Nähe, auf einer kleinen Insel im Meere, sieht man den schönen und starken Thurm Neuwerk, auf welchem eine große Laterne ist, die bei Nacht angezündet wird, und zur Sicherheit der Schiffe dient, damit sie die rechte Einfahrt in den Fluß nicht verfehlen.

Zu demselben Zwecke, und damit die Untiefen vermieden werden, sind in gewissen Entfernungen eine große Zahl schwimmender Tonnen angebracht. Die Unterhaltung dieser Anlagen erfordert große Summen, sie sind aber für die Schiffahrt von erheblichem Nutzen.

Vor dem Thore „Steindorff“ ist noch ein Dorf belegen, welches Ham heißt, mit unzähligen und sehr hübschen Häusern und Gärten, dergleichen sich auch sonst fast rund um die Stadt finden. Besonders auf dem Wege nach Berghendorff sieht man viele reizende kleine Palläste (palazzotti), Landhäuser und Pavillons mit Blumen- und Frucht-Gärten, Alleen und so reizenden Ausichten, daß man ein Schauspiel oder ein Gemälde zu sehen glaubt. In diese reizenden Gegenden pflegen die Einwohner von Hamburg [155] aller Stände, Männer und Frauen in unglaublicher Anzahl, in der guten Jahreszeit, besonders an Festtagen, häufig zur Erlustigung in Kutschen hinauszufahren.

Vor dem Thore von Duntar (Dammthor) liegt das Dorf Ependorff, wo auch viele Häuser und Lustgärten befindlich sind.

Einen Kanonenschuß weit von der Stadt, an der Elbe, liegt die Stadt Altenau, dem Könige von Dänemark gehörig, aber doch von Hamburg aus so stark besucht, daß man glauben sollte, es wäre da ein beständiger Jahrmarkt. Die Fremden gehen dort hin zur Ausübung ihrer Religion, die Bürger ihrer Geschäfte wegen, auch wohl zu Liebesabentheuern, da man die Frauenzimmer dort nicht so streng unter Aufsicht hält.[27]

An der Landstraße nach Lübeck, zwischen der Elbe und Astria, stehen drei Thürme[28] mit einer Verschanzung, welche diese Thürme [156] unter einander verbindet, so daß das Ganze fast anderthalb Stunden umfaßt; vor dem Walle (die Landwehr) ist noch ein starker Wassergraben. In diesen Thürmen werden Besatzungen unterhalten, um die Stadt vor Ueberfällen zu sichern, und die innerhalb der Verschanzung wohnenden Landleute zu schützen.

Die jährlichen Einkünfte der Stadt belaufen sich auf 900,000 Gulden.[29] Obgleich die Stadt nicht in der Reichsmatrikel steht, weil sie noch nicht zur Zahl der Reichsstädte gehört, so zahlt sie dem Kaiser dennoch im Fall eines Krieges eine gewisse Abgabe.

Anmerkungen der Vorlage

  1. Mit Genehmigung des Herrn Einsenders habe ich einige kleine Anmerkungen beigefügt. Im nächsten Hefte werde ich einen Aufsatz über den Grafen G. Gualdo Priorato, so wie andere ältere Berichte und Berichterstatter über Hamburg mitteilen.
  2. Die Alster.
  3. Johann von Koppey, zum Commandanten bestellt 1658.
  4. Der sogenannte Hauerschilling.
  5. Die Viehaccise
  6. Wahrscheinlich St. Gertrud, welcher Name dem Verf. zu barbarische geklungen haben mag.
  7. Der Verf. gebraucht hier zweimal das Wort girare, nicht cambiare, und scheint die Bestimmung der Bank richtig aufgefaßt zu haben.
  8. So hat man also damals die Sache angesehen. Fuggers Spiegel der Ehren des Erzhauses Oefterreich, Nürnberg 1668. S. 822 hat Feld und Thoröffung roth schraffirt und noch mit r (oth), die Mauer aber mit w (eiß) bezeichnet. So auch Paul Försters Wappenbuch, Nürnberg 1695. I, 221. J. W. Trier Einleitung zur Wappenkunst, Leipzig 1714, S. 637. J. E. Zschackwitz Heraldica 1735 und viele neuere Heraldiker. Auch die Sammlung Neptune François, auf welche bereits der Protonotar Langenbeck in den Anmerkungen zum Hamburgischen Seerechte sich bezieht.
  9. Bürgermeister Barthold Moller d. R. Lt.
  10. Der Große Neumarkt.
  11. Vermuthlich hat s. g. Herren-Logiment, später Ballhof genannt, in der neustädter Fuhlentwiete, an der Südseite, der jetzigen Canzlei des Bürgermilitairs gegenüber. Jenes findet sich schon auf der Ansicht von Hamburg und seinen Gebäuden von D. Lekus gezeichnet.
  12. Wo jetzt die Gasse, genannt die Bleichen.
  13. Isern Hinrich oder Heinrich, der Eiserne. So hieß nicht der Platz, später der Gänsemarkt, sondern der Thurm, welcher von einem Bilde bei so benannten holsteinischen Grafen vielleicht den Namen führte.
  14. Georg von Plettemberg, Hofkammerrath, 1638 vom Kaiser Leopld I. gesandt.
  15. Pierre Bidal war schon vor 1662 zu Hamburg als K. französischer Resident accreditirt. Er war 1690 noch hier, als der Kaiser seine Arretirung und Auslieferung erlangte.
  16. Vincent Moller, Sohn des gleichbenannten hiesigen Syndicus.
  17. Der Resident Römer S. Stelzner's Nachrichten von Hamburg, Th III. S. 1078. 1674
  18. WS:Korr.: gegeammet
  19. WS:Korr.: Hänser
  20. Wahrscheinlich hat man vor 200 Jahren dieselben Klagen über den Verfall des Handels gehört, die man noch gegenwärtig nicht selten vernimmt.
  21. Barthold Moller Lt.
  22. Nikolaus Jarre Lt.
  23. Barthold Twestreng Lt.
  24. Broderus Pauli Dr.
  25. Moorburg.
  26. Pinneberg.
  27. In dieser Hinsicht haben sich die Zeiten freilich gar sehr geändert. Dem stillschweigenden Lobe der Hamburgischen Frauenzimmer vom Jahre 1663 ziemt es das beredte des Du Maurier vom Jahre 1637 hinzuzufügen: En cette ville - là (Hambourg) et dans les autres voisines, comme Lubeck, et Bremen, les femmes n’y songent qu’à leur ménage, les mères s’occupent de l’intérieur de la maison et les filles à coudre et à faire de la dentelle. Tout y est sage et reglé; une coquette y serait un monstre; aussi on n’y lit point de romans, qui sont la perte de la jeunesse. Ou n’y connoit point les cartes et tous ces jeux de hazard, qui portent la désolation dans les familles et qui sont l’occupation la plus ordinaire de nos François. On ne scait là ce que c’est que comédie, opéra, bals, Assemblées nocturnes et divertissemens de carneval, où l’on déguise son sexe, où l’on fait mille folies et où l’on passe si facilement de la licence aux plus honteuses débauches. Les femmes s’habillent à Hambourg d’une manière très modeste; elles marchent à pas comptés maiestueusement, ayant la gorge toujours couverte, mais quelquefois ornée de chaines d’or: souvent aussi elles ont à tous les doigts de grosses bagues du même metail.
  28. Bei der Kuhmühle, dem lübischen Baume und dem Hammerbaume, wie schon eine Karte ums’s Jahr 1624 nachweist.
  29. Du Maurier S. 70 giebt auch die jährliche Ausgabe mit ungefähr 500,000 Rthlr. an, doch im Jahre 1627, wo Hamburg freilich 6000 Mann zu Fuß und 300 Reuter als Garnison unterhalten, habe sie über eine Million mehr betragen.