Des Affenthalers Ursprung
Als einst von Rom der Siegeswaffenstrahler
Zum erstenmal kam an den Rhein,
Da gab’s noch keine Spur vom Affenthaler,
Noch anderm Alemann’schen Wein.
Weinpflanzer in der Oos Revier;[2]
Denn er fand nie Geschmack am Saft der Gerste,
Geschweig’ denn an altteutschem Bier.
Er hätte gern den ganzen Erdenglobus
Drum sey dem wackern Nagelprober Probus
Mit lautem Lebehoch gedankt! –
Der Kaiser hielt ein Dutzend Lieblingsaffen; –
Doch nicht genug in strenger Zucht;
Ihm seine schönste Rebenfrucht.
Zur Züchtigung für solcher Naschgier Sünden
Ließ derb er durchkarbatschen sie;
Fluggs da beschloßen sie, nun selbst zu gründen
Sie flüchteten mit Setzlingen von Reben
Sich in ein sonnig Nachbarthal;
Das sah man bald verlockend sich durchweben
Mit Purpurtrauben ohne Zahl.
Von Morgens früh zur tiefen Nacht,
Bis einst von einem teutschen Winterfroste
Sie Alle wurden umgebracht. –
Doch ihre Geister gehn seitdem im Thale
Und führen oft den Zecher vom Pokale
Irrlichterisch die Kreuz und Quer.
Wer ist so sehr der Kirchenwaffen Meister,
Daß solchen Spuck er bannen kann?
Sie hielten bald ihn selbst im Bann.