Textdaten
Autor: Unbekannt
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Titel: Der vorsichtige Hans
Untertitel:
aus: Alemannia, Band XVI, S. 247
Herausgeber: Johannes Bolte (Text), Anton Birlinger (Zeitschrift)
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Peter Hanstein
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Erscheinungsort: Bonn
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA*, Commons
Kurzbeschreibung:
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[247]
DER VORSICHTIGE HANS

Ein schwaebisches Bauernliedchen

1
Und wenn i an mei Graita denk,

     So lacht mer’s Herz im Laib.
Wills Deikers sey, wenn i se laß!
     Was gilt’s se wird mei Waib!
Ich hau er’s schau vorlängste gsait:
     Ey Graita du wirst mei!
Uf’s allerlängst bis Jockels-Tag
     Muos auser Hauzich sei.

2
Und wenn se in de Kircha gat,

     So gat se au so rei!
Se gat daher wi a Kammermagd
     Und ausers Vogts de sei.
Se gat ganz ufgepuzt daher.
     Se trait ’n rauta Rock,
Mit bloa Fäda ausgenäth,
     Als wie ’n Ulmer-Dock.

3
I hau er airst am lezten Märckt

     ’N Mieder-Riema gai,
I kauf ’r jo mei Leaba lang
     Kai Mieder-Riema mai!
Es mögt m’r einer allgemach
     Zum Leadle aine gau[1]
So müeßt i, schlah mir’s Bleachle,[2]
     De Spott zum Schade hau.

Aus der Zeitschrift: Die Schreibtafel 7. Lieferung Mannheim 1779 S 87–89. Der ungenannte Einsendеr bemerkt noch: „Schade, daß ich Ihnen die Melodie, und die wahre Aussprache nicht auch mit im Briefe schicken kann. Doch ist zu bemerken, daß mein, sein, rein und dergl. nicht wie Sie sonst: mei, sei, rei, aussprechen würden, sondern wie mein ausgesprochen werden, nur das man das n nicht hört.“


  1. „Dieses ist nach den Reglen der Ritterschaft unter den Bauern in Schwaben eine Nothwendigkeit, dass der Liebhaber nicht durch die Hausthüre zu seiner Schönen kommt, sondern mit Gefahr den Hals zu brechen, zum Kammerfenster hineinsteigen muss.“
  2. „Ein erlaubter Fluch, anstatt mit Donner und Wetter zu scherzen.“