Allgemeines Deutsches Kommersbuch:43

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 84, 85
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     3. Nun ade, herzlieber Vater! Mutter, nimm den Abschiedskuß!
Für das Vaterland zu streiten, mahnt es mich nächst Gott zum Zweiten,
daß ich von euch scheiden muß.
 
     4. Auch ist noch ein Klang erklungen mächtig mir durch Herz und
Sinn: Recht und Freiheit heißt das Dritte, und es treibt aus eurer
Mitte mich in Tod und Schlachten hin.

     5. O wie lieblich die Trommeln schallen und Trompeten blasen
drein! Fahnen wehen frisch im Winde, Ross’ und Männer sind ge=
schwinde, und es muß geschieden sein.

     6. O du Deutschland, ich muß marschieren, o du Deutschland, du
machst mir Mut! Meinen Säbel will ich schwingen, meine Kugel, die
soll klingen, gelten soll’s des Feindes Blut!

E. M. Arndt. 1815.


          90.     Heimat.

     Singw.: Mein Herz ist im Hochland ec.

     1. O Heimat am Rhein, alemannisches Land, o Strombraut, ge=
liebte, dich faßt meine Hand! Hier hoch auf dem Blauen, auf Schwarz=
waldhöh, hier grüß ich die Heimat, so weit ich nur seh.

     2. Vogesen, darüber der Goldduft wallt, ihr Berge von herrlicher
Hochgestalt, ihr fesselt den Blick, dann schweifet er hin, nach Süd, wo
die Alpen, die ewigen, glühn.

     3. Und waffn ich den Blick und schau ich hinaus, ich schaue die
Heimat, die weite, nicht aus, die sonnigen Gauen, voll Reiz und voll
Wein, die lachenden Lande, durchströmet vom Rhein.

     4. Ihr Fluren, ihr Thäler, ihr Waldungen grün, ihr Burgen,
ihr Städte mit Münstern kühn, ihr Völklein, Glück und Gefahren ver=
traut, behüt euch der Himmel, der über euch blaut!

     5. Wohl trennen mag Schicksal ein Volk und ein Land, doch einigt
die Herzen ein ewiges Band und macht uns zu Brüdern und schließet
uns ein in ein Paradies, unsre Heimat am Rhein!

Eichrodt.


          91.     Klage.

     Singw.: Es war ein König in Thule ec. oder Es hatten drei Gesellen ec.

     1. O könnt ich mich niederlegen weit in den tiefsten Wald, zu
Häupten der guten Degen, der noch von den Vätern alt.
 
     2. Und dürft von allem nichts spüren in dieser dummen Zeit, was
sie da unten hantieren, von Gott verlassen, verstreut.

     3. Von fürstlichen Thaten und Werken, von alter Ehre und Pracht,
und was die Seele mag stärken, verträumen die lange Nacht.

     4. Denn eine Zeit wird kommen, da macht der Herr ein End,
da wird den Falschen genommen ihr unechtes Regiment.

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     5. Denn wie die Erze vom Hammer, so wird das lockre Geschlecht
gehaun sein von Not und Jammer zu festem Eisen recht.

     6. Da wird Aurora tagen hoch über den Wald hinauf, da giebt’s
was zu singen und schlagen, da wacht, ihr Getreuen, auf!

Eichendorff. 1809.


          92.     Hermann.

     Singw.: Prinz Eugenius, der edle Ritter ec.

     1. Preis dir, Hermann, Volkserretter, der wie Gottes Donner=
wetter in die Feinde Deutschlands schlug; der die Knechtschaft und die
Schande samt der Zwingherrn frecher Bande aus dem deutschen Lande jug!
 
     2. Preis dir, starker Gotteskrieger! Preis dir, frommer, edler
Sieger, unsres Volkes reinster Held! Deutschlands Freiheit, Deutsch=
lands Einheit, alter Sitte Kraft und Reinheit riefen dich ins blutge Feld.

     3. Was dir teurer als das Leben, hast du freudig hingegeben für
dein Volk und Vaterland: Weib und Kindlein lag in Ketten, doch das
Vaterland zu retten, gabst du auf dein liebstes Pfand.

     4. Keiner hat wie du gestritten, keiner hat wie du gelitten, Her=
mann, unsres Volkes Zier! Immer soll dein Geist uns leiten, wie
im Leiden, so im Streiten: wachst du auf, wir folgen dir!

K. H. Hoffmann. Vor 1823.


          93.     Der reichste Fürst.     (I. 152.)

     Mäßig geschwind. Volksweise.

     1. Prei=send mit viel schö=nen Re=den ih=rer
Län=der Wert und Zahl, - ih=rer Län=der Wert und
Zahl, sa=ßen vie=le deut=sche Fürs=ten, sa=ßen
vie=le deut=sche Für=sten einst zu Worms im Kai=ser=