Der neue „Gartenlaube-Kalender“
[500] Der neue „Gartenlaube-Kalender“. Schon der Begründer unseres Familienblattes, der unvergeßliche Ernst Keil, hatte sich mit dem Gedanken getragen, zunächst für die Abonnenten der „Gartenlaube“ einen Familienkalender zu schaffen, welcher, im Geiste der „Gartenlaube“ geschrieben, gewissermaßen eine Ergänzung derselben bilden und in handlichem Oktavformat zu billigem Preise alle jene zahlreichen Nachweise und Notizen enthalten sollte, deren Jedermann im täglichen Leben benöthigt ist. Daran sollten sich, so weit es der Raum gestattete, noch allerhand Gaben für Herz und Gemüth, hübsche Erzählungen, Humoresken, Gedichte etc. und endlich gute belehrende Artikel populär-wissenschaftlichen Inhalts reihen, damit der Kalender einen dauernden Werth als Familienbuch erhalte. Diesen Plan, welcher sich unter den nachgelassenen Papieren Ernst Keil’s vorfand, haben nun seine Nachfolger aufgenommen und ausgeführt. Schon im vorigen Jahre begannen die Vorbereitungen dazu. Beschleunigt wurde die Ausführung in diesem Jahre dadurch, daß von anderer Seite – wie wir unsern Lesern bereits mittheilten – ein sogenannter „Gartenlauben-Kalender“ angekündigt wurde, welcher außer seinem usurpirten Titel lediglich nichts mit der „Gartenlaube“ gemein hat. Gegen eine solche Titel-Aneignung, welche doch ganz dazu angethan ist, in dem Publikum die falsche Vorstellung zu erwecken, daß ihm hier ein von der „Gartenlaube“ ausgehender neuer Kalender geboten werde, gewähren unsere Gesetze leider keinen Schutz. Das Einzige, was wir dagegen thun können, ist, unsere Leser auf die Thatsache aufmerksam zu machen und sie zu ersuchen, beim Kauf des Kalenders wohl darauf Acht zu haben, daß sie den richtigen, vom Verlag der „Gartenlaube“ (Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig) herausgegebenen erhalten. Derselbe zeigt auf der Einbanddecke die allbekannte Titelvignette der „Gartenlaube“.
So empfehlen wir denn unsern neuen „Gartenlaube-Kalender“ der Gunst und freundlichen Aufnahme unserer Leser. Findet er die, so soll er im nächsten Jahre und so fort alljährlich wiederkehren.