Textdaten
<<< >>>
Autor: Heinrich Pröhle
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der listige Soldat
Untertitel:
aus: Kinder- und Volksmärchen. S. 213
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1853
Verlag: Avenarius und Mendelsohn
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[213]
66. Der listige Soldat.

Zwei Soldaten standen auf Wache vor Königs Schlosse und im Gespräche wünschte sich der Eine General zu sein, der Andere aber wünschte sich zu der Prinzessin. Das hörte der König am Fenster des Schlosses, ließ also am andern Tage die beiden Soldaten vor sich kommen und fragte sie um ihre Wünsche. Sie bekennen dieselben; da macht der König den Einen zum General und verspricht dem Andern, ihn auf den Abend bei seiner Tochter anzumelden. Als der Soldat am Abende zu der Prinzessin kommt, stehen in ihrem Zimmer auf Befehl des Königs sechs Mann Wache, und dazu sind zwei große Kronleuchter angezündet. Der Soldat knüpft mit der Prinzessin ein Gespräch an, die aber antwortet ihn nichts als Nein, und der Soldat merkt, daß der König ihr befohlen hat, auf Alles was er zu ihr sagen würde, nur mit Nein zu antworten. Da beschließt er die Sache anders anzufangen und fragt: „Sollen denn die sechs Mann Wache dort stehen bleiben?“ Da antwortet die Prinzessin auch: Nein. Sogleich wendet sich der Soldat gegen seine Kameraden und commandirt: Rechts um, ab. - Da marschirten die sechs Mann Wache ab, und so stellte er noch mehrere Fragen, auf welche ihm die Antwort der Prinzessin, die nichts als Nein sagte, recht erwünscht war. Als ihn der König nachher noch im Gemach der Prinzessin fand, ward er sehr zornig. Weil er aber erfuhr, daß die Prinzessin genau den Willen ihres Vaters erfüllt und nichts als Nein gesagt hatte, so gab er den Soldaten der Prinzessin zum Manne, und der erbte nach seinem Tode die Krone und das Reich.