Textdaten
<<< >>>
Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der hochgelobte Adel
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 164–165
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[164]
125. Der hochgelobte Adel.

Unter den reichen Bürgern der Pommerschen Städte geht ein Sprichwort, welches scherzweise sagt: Dafür haben wir den hochgelobten Adel. Man erzählt sich dabei folgende Geschichte: Es lebte einmal in Pommern ein armes Ehepaar von altem Adel. Die reiseten eines Tages zu Fuße, und kamen in ein Wirthshaus, wo sie sich hinter den Ofen setzten und ihre Reisekost verzehrten. Die bestand aus trockenem Brodte und etwas Knappkäse.

Bald darnach kam eine Kutsche, darin saß ein reiches Ehepaar aus dem Bürgerstande. Die kehrten gleichfalls in dem Wirthshause ein, und ließen durch ihren Bedienten sich den Speisekasten für die Reise nachtragen. Darin [165] waren aber kalte Braten, Kuchen, Wein und mehr dergleichen; das verzehrten sie an einem Tische, den sie sich sauber decken ließen.

Als solches der arme Edelmann am Ofen gesehen, hat er voll Neides zu seiner Frau gesagt: Sehet, wie sich das Bürgerpack traktiren kann! Den hat die Edelfrau aber getröstet mit den Worten: Dafür haben wir doch den hochgelobten Adel!

Daher ist jenes Sprichwort entstanden.

Dähnert, Pommersche Bibliothek, V. 5. S. 174.