Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Der heilige Salzfluß
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 2, S. 1–2
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1818
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google, Commons
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[1]
363.
Der heilige Salzfluß.
Tacitus ann. XIII. 57.
Vergl. Plinius hist. nat. XXXI. 39.

Die Germanen gewannen auf diese Art ihr Salz, daß sie das salzhaltige Wasser auf glühende Bäume gossen. Zwischen den Hermunduren und Catten strömte ein salzreicher Fluß, (die Saale [1]) um dessen Besitz Krieg ausbrach. Denn die Germanen glaubten, eine solche Gegend liege dem Himmel nah, und die Gebäte der Menschen könnten von den Göttern nirgends besser vernommen werden. Durch die Gnade der Götter komme das Salz in diesen Fluß und diese Wälder; nicht wie bei andern Völkern trockne es an dem Erdreich, von dem die wilde Meeresfluth zurückgewichen sey: sondern das Flußwasser werde auf glühende Baumschichten gegossen, und aus der Vermischung zweier feindlicher Urstoffe, Wassers und Feuers, gehe das Salz hervor. Der Krieg aber schlug den Hermunduren [2] glücklich, den Catten unselig aus, und die Sieger opferten nach ihrem Gelübde alle eroberten Männer und Pferde.


  1. Nach Wenk hes. Landes-Gesch. die fränkische Saale, die bei Gemünden in den Main fließt.